Wenn wir ein neues Modell in den Händen halten, ist der Zusammenbau normalerweise der erste Schritt auf dem Weg, den wir zusammen mit unserem neuen kleinen Plastik-/Resin-/Metallfreund gehen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, da bei einigen Modellen kein Zusammenbau erforderlich ist. Aber auch in diesen Fällen sollten einige der in diesem Artikel genannten Punkte beachtet werden.
Wenn du das hier liest, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass du neu im Hobby bist. Wenn du schon ein wenig auf dieser Seite gestöbert hast, wirst du meinen Hang zu teils langen Texten vielleicht schon bemerkt haben. Ich hoffe, dass dich das nicht zu sehr abschreckt. Auch möchte ich die Sache an dieser Stelle nicht komplizierter machen, als sie ist. Letztendlich geht es darum, Dinge zusammenzukleben – das ist keine Raketenwissenschaft. Aber wie so oft: Je genauer man sich mit etwas beschäftigt – und möge es anfangs auch noch so „offensichtlich“ sein – je mehr fällt einem auf, was man alles noch beachten könnte.
Oder anders formuliert: Du als Leser machst dir die Mühe, dich in einem Artikel über den Zusammenbau von Modellen zu informieren. Möglicherweise hast du also konkrete Fragen. (Zum Beispiel: Was benötige ich zum Zusammenbau der Miniaturen? Was sollte ich unbedingt beachten? Was sollte ich unbedingt nicht tun? Welche Rolle spielt das Material, aus dem die Miniatur besteht? Usw.) Als jemand, der schon einige Jahre im Hobby steckt, halte ich das Thema für durchaus relevant und gehe davon aus, dass es Dinge zu beachten gibt, die vielleicht gar nicht so offensichtlich sind, wie man zuerst meint. Somit sind hier schon mal zwei Leute, für die sich das Schreiben dieses Artikels lohnt.
Um diesen Artikel trotz allem inhaltlich nicht zu überfrachten, werde ich allerdings alle weiterführenden Aspekte des Zusammenbaus von Miniaturen auf weitere Artikel verschieben. (Dazu gehört z.B. Wie versehe ich Metallminis mit Verbindungsstiften oder Magneten? oder auch: Welche Materialien eignen sich besonders zum Füllen von Löchern in Miniaturen?) So kannst du dir als Leser überlegen, wie tief du in die „Problematik“ eintauchen möchtest. (Zumindest sobald die entsprechenden Artikel geschrieben sind.)
- Benötigte Materialien
- Unterschiede Metall-, Plastik- und Resinmodelle
- Grober Ablauf des Zusammenbaus
Benötigte Materialien
Beginnen wir mit den Materialien, die du für den Zusammenbau benötigst. Abhängig von deinem konkreten Projekt benötigst du vielleicht nicht immer alle diese Dinge, aber im Großen und Ganzen wirst du um diese Produkte nicht herumkommen.
Unterlage
Da du mit Klebern, Messern und solchen Dingen hantieren wirst, benötigst du eine robuste Unterlage. Ich habe längere Zeit auf einem ausgedienten Frühstücksbrettchen gearbeitet. Denkbar wäre beispielsweise auch ein dickes Stück Pappe (so dick, dass man es mit einem Bastelmesser nicht sofort durchschneiden kann). Die „Luxusvariante“ wäre dann noch eine dieser selbstheilenden Schneidematten (z.B. diese hier (*)).
Kleber
Für den Zusammenbau deiner Modelle benötigst du natürlich auch Kleber. Im Wesentlichen kommen dabei zwei verschiedene Sorten in Frage:
Plastikkleber
Plastikkleber eignet sich – wenig überraschend – ausschließlich zum Kleben von Plastikfiguren. Dies mag zwar offensichtlich klingen, doch betone ich das deshalb, weil ein Neuling im Hobby den Unterschied zwischen Plastik- und Resinmodellen möglicherweise nicht sofort erkennt. (Ich gehe darauf später noch einmal ein.) Und auch wenn letztere auf den ersten Blick den Plastikmodellen ähneln, wird man mit Plastikkleber an ihnen nicht das geringste ausrichten können.
Die Verbindung, die dieser Kleber jedoch an Plastikmodellen erreicht, sind hingegen sehr fest und wiederstandsfähig. Plastikkleber löst die Bereiche, auf die er aufgetragen wird, an und „verschweißt“ somit quasi die Elemente, die er zusammenfügen soll.
Eine negative Eigenschaft dieses Hilfsmittels ist allerdings sein Geruch. Plastikkleber ist Lösemittelhaltig und somit sind seine Dämpfe nicht gerade gesund. Aus diesem Grund und auch, um Ärger mit seinen Mitbewohnern zu vermeiden, sollten man während und nach der Arbeit mit Plastikkleber gut lüften.
Was die Empfehlung konkreter Produkte angeht: Ich habe bisher noch keinen Plastikkleber gefunden, der nicht das getan hätte, wozu er gedacht ist. Insofern favorisiere ich hier auch keine Marke. Allerdings arbeite ich gerne mit Fläschchen, die vorne in einer feinen Kanüle enden (wie beispielsweise dieses hier (*)), da diese ein recht präzises Arbeiten erlaubt.
Sekundenkleber
Während Plastikkleber wirklich nur Plastik zusammenklebt, klebt Sekundenkleber so ziemlich alles.
Wenn man nicht zu viel Kleber auf einmal aufträgt, macht er auch seinem Namen alle Ehre und benötigt nur ein paar Sekunden, um zu trocknen (zumindest so weit, dass man die beiden zusammenklebenden Elemente nicht mehr ohne Weiteres trennen kann). Somit ist bei seinem Einsatz durchaus eine gewisse Vorsicht geboten, da man sich natürlich auch selbst recht schnell irgendwo festkleben kann. (Besonders unangenehm wird es, wenn man seine Finger zusammenklebt. Habe ich gehört… ;-))
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich jetzt der eine oder andere fragt, warum wir nicht grundsätzlich auf Sekundenkleber zurückgreifen sollten. Wenn er alles klebt, dann doch auch Plastik und somit ergibt der Kauf eines speziellen Plastikklebers doch gar keinen Sinn mehr, oder? In der Theorie ist das auch richtig, allerdings sind die Verbindungen, die durch Sekundenkleber erreicht werden, etwas spröde. Das bedeutet, dass die Modelle durch Stoßeinwirkung (bzw. wenn sie fallengelassen werden) wieder auseinanderfallen können. Bei Plastikkleber ist das nicht der Fall.
Sekundenkleber findet man sowohl in einer dickflüssigen (Gel) als auch einer dünnflüssigen Variante. Ich bevorzuge letztere und wähle dabei am liebsten möglichst kleine Gebinde aus, da Sekundenkleber dazu neigt, vergleichsweise schnell einzutrocknen. Viele Hersteller bieten mittlerweile „Minis“ an (z.B. UHU Minis (*)), bei denen man mehrere separaten Tuben in einer Packung bekommt.
Seitenschneider
Ich habe meine ersten Miniaturen noch ohne Seitenschneider mit einem Messer aus dem Gussrahmen geschnitten und kann davon wirklich nur abraten. (Okay, die ersten Miniaturen haben ich eigentlich sogar ohne Werkzeug aus dem Gussrahmen gedreht. Mach das besser nicht!) Man geht damit ein erhöhtes Risiko ein, in die Miniatur oder gar in seine Finger zu schneiden. Viel bequemer und sicherer funktioniert das Ganze mit einem Seitenschneider.
Dieser muss auch keinesfalls explizit für unser Hobby produziert worden sein und kann guten Gewissens auch einfach im Baumarkt gekauft werden. Allerdings sollte der Seitenschneider eine möglichst feine Spitze aufweisen, da man damit zum einen besser zwischen die Details des Modells kommt und man zum anderen auch einfach besser sieht, was man macht. Ein geeignetes Produkt ist beispielsweise dieser Seitenschneider von Faller (*). (Hinweis 1: Er eignet sich nur zum Schneiden von Plastik- und Resinmodellen. Für Metallmodelle sind seine Schneiden zu weich. Hinweis 2: Die Produkbeschreibung bei Amazon kannst du getrost ignorieren, da sie sich offensichtlich auf ein Kosmetikprodukt bezieht. :-))
In dem Bild oben sieht man links ein Werkzeug, das gut für unser Hobby geeignet ist. Der Seitenschneider rechts ist hingegen viel zu dick und kann höchstens mal aus Mangel an besseren Alternativen für gröbere Arbeiten eingesetzt werden.
Bastelmesser
Wenn ich im Folgenden von „Bastelmesser“ spreche, meine ich jede Art von Messer, die man zum Basteln einsetzen kann – also auch Messer, die eigentlich für einen anderen Zweck gefertigt wurden.
Wenn man im Geschäft (egal, ob online oder vor Ort) nach einem Bastelmesser sucht, wird man in aller Regel ein Messer mit kurzer, auswechselbarer Skalpellklinge (an)gezeigt bekommen (wie dieses hier (*)). Ich selbst verwende aber ein schlichtes Cuttermesser mit 9 mm Klingenbreite (nicht 18 mm) für die meisten Arbeiten. Diese Messer (*) sind einfach unschlagbar günstig und auch in jedem Baumarkt zu bekommen. „Echte“ Bastelmesser kommen bei mir eigentlich nur bei wirklich feinen Arbeiten zum Einsatz, wo es auf absolute Präzision ankommt oder wenn ich an Stellen arbeiten möchte, an die ich mit der schmalen Skalpellklinge besser herankomme.
Es ist gut, wenn die Klinge des Messers scharf ist. Allerdings lässt die Schärfe jeder Klinge durch Benutzung irgendwann nach. Gerade das Abkratzen von Gussgraten (siehe dazu weiter unten) kann die Klinge sehr schnell stumpf werden lassen. Andererseits ist es für den eben genannten Arbeitsschritt eigentlich ganz egal, ob die Klinge scharf ist oder nicht (weil man nicht mit der Klinge schneidet, sondern mit der Seite der Klinge kratzt). Ich empfehle deshalb, möglichst immer zwei Messer zur Hand zu haben: ein möglichst scharfes (mit „frischer“ Klinge) und ein eher stumpfes.
Für das Entfernen von Gussgraten gibt es übrigens auch eigens dafür gedachte Kratzer. Ich selbst habe schon so einige hundert Miniaturen zusammengeaut und so ein Gerät dabei noch nie vermisst. Vor allem dann, wenn man aber zusammen mit Kindern basteln möchte, wären diese Entgrater vielleicht doch eine sinnvolle Alternative zum Messer, da sie keine Schneide besitzen und somit das Verletzungsrisiko auch deutlich geringer ist. Zudem ist auch die Wahrscheinlichkeit, unbeabsichtigt Kerben in Miniaturen zu schnitzen, mit einem solchen Gerät geringer als mit einem Messer. Games Workshop bietet z.B. ein entsprechendes (allerdings auch recht teures) Werkzeug (*) an.
Schleifpapier, Feilen usw.
Für den (wörtlichen) Feinschliff benötigen wir zudem noch Hilfsmittel zum Abschleifen von Gussgraten oder Kleberresten. Hierfür kommt in erster Linie Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen in Frage. Kurzer Hinweis für diejenigen, die weder als Hobbyhandwerker noch als Fahrzeuglackierer Erfahrung mitbringen: Je höher die Zahl der Körnung, desto feiner ist das Schleifpapier. 80er Papier wäre für unsere Aufgabe zu grob – 240er kann für erstes Anschleifen (noch) eingesetzt werden. Wie glatt man die Oberfläche auf seinen Modellen haben möchte, ist sicherlich auch eine Frage des eigenen Anspruchs. Mehr als Papier mit 1200er Körnung benötigen wir jedoch, meiner Erfahrung nach, eher nicht. (Mir reicht auch 800er Papier.)
Abgesehen von Schleif- bzw. Schmirgelpapier können wir natürlich auch alle anderen Werkzeuge einsetzen, die zum Schleifen gedacht sind. Dazu gehören (feine) Feilen aus dem Baumarkt, aber auch Nagelfeilen (*). Letztendlich sind hier der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ich finde immer wieder praktische kleine Hilfsmittel, die mir die Arbeit erleichtern. Meine aktuellste Entdeckung sind dünne sanding sticks (*).
Pinzette
Kurz und knapp: Für das Anbringen von kleinsten Bauteilen an einem Modell kann eine Pinzette wirklich hilfreich sein.
Handbohrer
Ein Bohrer wird zwar nicht bei jedem Modell benötigt, aber für manche Arbeitsschritte an manchen Modellen ist er unerlässlich. Dazu gehören das Stiften von Modellen, das Versehen von Modellen mit Magneten und das Aufbohren von Kanonen- und Gewehrläufen. (Zur Erklärung: Bei vielen Modellen sind Gewehrläufe aufgrund des Produktionspozesses ausgefüllt und nicht hohl. Aus optischen Gründen und um einen zusätzlichen Grad an Authentizität zu erreichen, bohren deshalb viele Modellbauer diese Gewehrläufe auf.)
Ein Handbohrer (*) ist für den Modellbau viel besser geeignet als eine Bohrmaschine, da man zum einen nur eine Hand zum Halten des Bohrers benötigt und mit der anderen Hand das Modell fixieren kann. Zum anderen ist die Drehzahl extrem gering, sodass die Gefahr, das Modell aus Versehen zu beschädigen, deutlich geringer ist. Beim letzten Arbeitsmittel in dieser Liste ist deswegen auch Vorsicht geboten.
Dremel (optional)
Ein Hilfsmittel, das uns die Arbeit gelegentlich erleichtern kann, ist ein Dremel (*). (Natürlich handelt es sich hierbei nur um einen Markennamen, aber ich gehe davon aus, dass die meisten Menschen mit diesem Begriff mehr anfangen können, als mit „schnelldrehendem Multifunktionswerkzeug“ oder Ähnlichem. Auf welche konkrete Marke man zurückgreift, ist für unser Einsatzgebiet ziemlich egal. Es mag sogar von Vorteil sein, günstige Geräte mit weniger Leistung bzw. niedrigerer Drehzahl zu verwenden, da hier die Gefahr geringer ist, dass Plastik schmilzt.) Für den Zusammenbau von Miniaturen ist so ein Werkzeug absolut nicht notwendig. Wenn man ein solches Gerät allerdings ohnehin sein Eigen nennt, kann man es durchaus auch für unser Hobby einsetzen.
Vor allem beim Stiften oder beim Einsetzen von Magneten (beides Dinge, die in separaten Artikeln landen werden), kann uns ein Dremel Arbeit abnehmen. Aber Vorsicht! Selbstverständlich kann man damit eine Figur auch ganz wunderbar ruinieren. Auch das Schleifen mit einem Dremel ist natürlich möglich, aber da man seine Umgebung dabei mit einem feinen Plastikstaub überzieht, verzichte ich bei diesem Arbeitsschritt lieber auf technische Unterstützung.
Unterschiede Metall-, Plastik- und Resinmodelle
Unsere Modelle werden normalerweise aus Plastik, Metall oder Resin hergestellt.
Die Herstellung von Plastikmodellen im Spritzgussverfahren (engl. injection molding) lohnt sich für die Modellbaufirmen erst ab sehr großen Stückzahlen. Modelle mit nur kleiner Auflage werden dementsprechend immer als Metall- oder Resinmodell hergestellt.
Metall
Die Metallmodelle erkennt man natürlich sofort an Farbe und Gewicht. Ihre Bearbeitung ist ein klein wenig anspruchsvoller als die von Plastik- oder Resinmodellen. Das bedeutet, dass man zum Beispiel beim Entfernen von Gussgraten eher auf eine Feile angewiesen ist und man viele Grate nicht einfach mit einem Messer abschaben kann. Auch der Zusammenbau ist nicht immer ganz leicht, da das Eigengewicht einzelner Bauteile dazu führen kann, dass Klebestellen nicht sonderlich gut halten. Hier empfiehlt sich dann das Einsetzen eines kleinen Stiftes, um die Verbindung zu stärken. (Das wird allerdings Inhalt eines eigenen Artikel werden.)
Lässt man eine bemalte Metallfigur fallen, läuft man – aufgrund des Eigengewichts des Modells – Gefahr, dass Farbe abplatzt.
Resin und Plastik
Die begriffliche Trennung von Plastik und Resin ist etwas mühsam. Der Begriff „Plastik“ wird in der Umgangssprache für alle möglichen Arten von Kunststoff verwendet. „Resin“ ist ein Kunstharz und somit – je nach Auslegung des Begriffs – auch ein KUNSTstoff. Unabhängig von der Definition oder werkstofflichen Einordnung, weisen beide Materialien für uns Hobbyisten durchaus einige nennenswerte Unterschiede auf:
Resin ist zwar etwas leichter, aber deutlich spröder als Plastik. Lässt man ein Plastikmodell fallen, passiert in der Regel nicht viel. Stürzt aber ein Resinmodell vom Tisch, ist die Chance recht groß, dass Teile abbrechen.
Resinmodelle lassen sich leicht verbiegen, wenn man etwas Wärme zuführt. Um eine unerwünschte Verformung auszugleichen, reicht es normalerweise, die Figur mit einem Föhn etwas zu erwärmen und dann vorsichtig wieder in Form zu biegen.
Wie bereits oben erwähnt, lässt sich Resin nicht mit Plastikkleber verkleben. Wenn man also sicher sein möchte, ob man es mit einem Resin- oder Plastikmodell zu tun hat, kann man dies mit Plastikkleber ziemlich leicht herausfinden. Natürlich sollte man diesen Test am Gussrahmen oder einer weniger relevanten Stelle der Miniatur (z.B. unter den Füßen) durchführen.
Vor dem Bemalen sollten Resinminiaturen unbedingt abgewaschen werden und beim Schleifen von Resin empfielt sich das Tragen einer Maske. Auf diese beiden Punkte gehe ich aber weiter unten genauer ein.
Grober Ablauf des Zusammenbaus
Nachfolgend werde ich einen groben Ablaufplan beim Zusammenbau eines Modells vorschlagen. Natürlich musst du nicht alles in genau der gleichen Abfolge erledigen. Ich hätte diesen Abschnitt auch mit „Tipps zum Zusammenbau“ überschreiben können. Allerdings habe ich zusätzlich versucht, diese Tipps in eine chronologisch sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Das bedeutet aber natürlich keinesfalls, dass auch du alles genau in dieser Reihenfolge erledigen musst. Unter Umständen kann es sich auch als sinnvoll erweisen, bestimmte Punkte mehrfach abzuarbeiten. Dies gilt beispielsweise für meinen ersten „Tipp“.
Außerdem solltest du dir Folgendes vor Augen halten: Genauso wie man ein Modell auf unterschiedlichen Niveaus bemalen kann, kann man es auch auf unterschiedlichen Niveaus zusammenbauen. Und dabei ist nicht unbedingt nur das Können der entscheidende Faktor für die Qualität des Endergebnisses, sondern eben auch die Zeit, die man investieren möchte/ kann. Habe ich vor eine Büste auf Wettbewerbsniveau zu bemalen, sollten ich wirklich jede kleinste Lücke in meinem Modell schließen und nicht den Hauch eines Gussgrats mehr übrig lassen. Möchte ich aber beispielsweise 30 Miniaturen für ein Brett- oder Tabletopspiel zusammenbauen, werde ich mich an jedem einzelnen Modell deutlich weniger lange aufhalten wollen. Die hier vorgestellten Schritte sind eigentlich immer sinnvoll – wie weit man es mit jedem Schritt treiben möchte, muss dann jeder selbst entscheiden.
Reinigung des Modells
An Resin- und Metallmodelle haften manchmal noch Rückstände des Trennmittels, das für den Produktionsprozess benötigt wird. Da Farben an diesem Mittel nicht halten, hat es sich bewährt, Modelle aus Resin oder Metall erst einmal abzuwaschen. Wasser, Spülmittel und ein Schwamm sind dafür ausreichend – wer ganz sicher gehen will, kann die Figuren auch noch mit einer Zahnbürste schrubben.
Bei Plastikmodellen ist dieser Schritt nicht nötig – zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Es kann aber durchaus eine gute Idee sein, das bereits zusammengeklebte und entgratete Modell vor dem Grundieren einmal abzuwaschen. Beim Zusammenbau kann man durchaus fettige Fingerabdrücke auf seinem Modell hinterlassen – vor allem dann, wenn man seine Finger kurz vorher eingecremt oder beim Basteln Chips gefuttert hat. Außerdem finden sich nach dem Entgraten manchmal noch feine Plastikflocken auf dem Modell. Beide Dinge, also sowohl Fett als auch Plastikreste, können beim Bemalen des Modells wirklich stören und lassen sich leicht, durch Abwaschen der Figuren entfernen. Ob dieser Schritt bei Plastikmodellen für dich wirklich nötig ist, musst du letztendlich selbst einschätzen.
Betrachtung des Gussrahmens
Egal, ob du den Zusammenbau von Miniaturen als notwendiges Übel betrachtest oder ob für dich der Spaß an der Miniatur schon in diesem Schritt beginnt: Es ist sinnvoll, sich einen Moment Zeit zu nehmen, um sich den Gussrahmen und auch die Anleitung einmal anzusehen – und zwar bevor man irgendetwas zusammenklebt, entgratet oder auch nur herausschneidet. (Zur Sicherheit noch der Hinweis: Der Gussrahmen ist das „Gestell“ in dem sich deine Miniatur vermutlich nach dem Kauf noch befindet. Unsere Miniaturen werden fast immer gegossen. Das separate Gießen aller Bauteile einer Miniatur wäre natürlich viel zu aufwändig und somit befinden sich in einem Gussrahmen in der Regel viele Einzelteile von einem oder mehreren Modellen. Es gibt auch den Fall, dass Hersteller die Miniaturen bereits aus dem Gussrahmen herausgetrennt haben, aber das ist eher die Ausnahme.)
Kontrolle
Das Betrachten des Gussrahmens hat für mich im Wesentlichen zwei praktische Effekte (abgesehen von der Tatsache, dass ich als enthusiastischer Miniaturensammler diesen Schritt schon genieße): Zum einen kann ich kurz kontrollieren, ob der Gussrahmen irgendwelche Schäden aufweist bzw. ggf. unvollständig gegossen wurde. Bei Plastik- und Metallminiaturen hatte ich damit bisher eigentlich nie irgendwelche Probleme. Bei Resinmodellen kam es aber durchaus schon vor, dass Teile eines Beins oder sogar eines Gesichts gefehlt haben. Die Finecast Reihe von Games Workshop war dafür berüchtigt. Findet man solche Fehler, sollte man sich unbedingt beim Hersteller melden und bekommt in der Regel einen Ersatz. Zumindest war das bei mir bisher immer der Fall, wenn ich etwas zu beanstanden hatte.
Orientierung
Der zweite Punkte, der für mich für das Betrachten der Gussrahmen spricht, ist der, dass es mir hilft, mich zu orientieren. Ich verstehe anschließend die Anleitung besser und ich werde auch alle Gussgrate schneller finden können. Bei einem Bausatz, der nur aus fünft Teilen besteht, ist das natürlich weit weniger relevant als bei einem Modell, das aus Hundert oder mehr Einzelteilen zusammengefügt werden muss.
Zum Punkt „orientieren“ gehört für mich auch, dass ich mir einen Überblick darüber verschaffe, ob ich es mit einem Bausatz zu tun habe, der nur auf eine einzige Weise zusammengebaut werden kann oder ob ich mehrere Optionen zur Verfügung habe. Es gibt Modelle, die lassen sich wirklich nur auf eine Weise zusammenbauen. Die einzelnen Bauteile sind dann üblicherweise mit Nummern versehen. Diese Nummern befindet sich natürlich nicht auf den Bauteilen selbst, sondern auf dem Gussrahmen in der Nähe des jeweiligen Teils. Bein 12 muss beispielsweise an Körper 25 angebracht werden, da ansonsten (ohne weitere Bastelei) immer eine Lücke zu sehen bleiben wird.
In anderen Fällen hat man beispielsweise 5 Oberkörper, 5 Paar Beine und 10 Arme, die frei kombiniert werden können.
Lesen der Anleitung
Ein offensichtlicher Punkt, aber es sollte trotzdem gesagt werden: Schau dir die Anleitung in Ruhe an.
Natürlich benötigt man die Anleitung eigentlich erst dann, wenn man auch wirklich mit dem Zusammenbau des Modells beginnt. Es ist allerdings trotzdem eine gute Idee, sie schon vorher einmal durchzublättern. Man wird zwar auch so oft erst beim Zusammenbau bemerken, was man eigentlich nicht so richtig verstanden hat. Aber bei einer vorherigen Durchsicht der Anleitung hat man zumindest die Chance, schon mal ein paar Fehlerquellen aus dem Weg zu räumen.
Manchmal hat man zudem die Möglichkeit, aus einem Bausatz mehr als eine Modellvariante zusammenzubauen. In diesem Fällen sollte man auf jeden Fall erst einmal nachsehen, welche Seiten der Anleitung für einen selbst (und das Wunschmodell) eigentlich relevant sind.
Heraustrennen der Bauteile aus dem Gussrahmen und entfernen der Gussgrate
Das eigentliche Basteln beginnt in dem Moment, wo du den Seitenschneider ansetzt und die Figur aus ihrem Gussrahmen schneidest. Ab jetzt gilt natürlich auch ein gewisser Grad an Vorsicht: Du arbeitest mit scharfen Werkzeugen und gelegentlich auch recht spitzen Modellen. Und auch wenn ich bisher noch von keinen schweren Verletzungen in unserem Hobby gehört habe, kann so ein kleiner, feiner Schnitt eines Cuttermessers oder ein unter den Fingernagel geschobenes Stück Plastik schon ganz schön unangenehm sein. Pass also bitte auf deine Finger auf!
Bauteile heraustrennen
Keinesfalls sollte man die Bauteile einfach aus dem Gussrahmen herausdrehen. (So wie ich das als Kind mit meinem ersten Bausatz gemacht habe.) Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dabei Löcher im Modell an den Verbindungspunkten zum Gussrahmen entstehen.
Stattdessen kommt an diesem Punkt unser Seitenschneider zum Einsatz. Ist man im Besitz eines für den Modellbau idealen Werkzeugs (sehr spitz zulaufende und scharfe Schneiden, die auf einer Seite eine flache Ebene ergeben, wenn man sie zusammendrückt), kann man den Gussrahmen möglichst nah am Bauteil des Modell abtrennen. Dabei sollte die Flache Seite der Klinge dicht am Bauteil anliegen. (Siehe dazu auch das Foto oben.) Verwendet man einen Seitenschneider, der eigentlich für andere Aufgaben gedacht ist, sollte man lieber etwas Sicherheitsabstand zum Bauteil wahren. Dadurch bleibt zwar auch ein Stückchen Gussrahmen am Modell, aber dieses können wir dann im nächsten Schritt entfernen.
Es ist sehr sinnvoll, Bauteile, die zusammengehören, auch zusammen aufzubewaren. Natürlich kannst du die Einzelteile dazu einfach „häufchenweise“ auf deinem Arbeitsblatz ablegen. Noch besser wäre es aber, wenn du die zusammengehörigen Bauteile in kleine Schälchen oder Schächtelchen tust. Vor allem dann, wenn sich der Zusammenbau des Modells über mehrere Tage erstreckt, können Kleinteile schnell einmal verloren gehen. Ich habe mir für diesen Zweck mittlerweile ein „Kleinteilmagazin“ (*) zugelegt. Solche Magazine gibt es auch immer mal wieder günstig beim Discounter.
Gussgrate entfernen
Das Entfernen der Gussgrate ist der mühsamste Teil beim Zusammenbau eines Modells. Allerdings sollte man ihn wirklich nicht überspringen. Wenn man bedenkt, wie viel Zeit man in die Bemalung mancher Modelle investiert, fällt dieser Schritt zeitlich gar nicht so sehr ins Gewicht. Dagegen ist es wirklich ärgerlich, wenn ein eigentlich toll bemaltes Modell noch irgendwelche Gussgrate aufweist, die den Gesamteindruck stören. (Dies ist ein typisches Beispiel für eine Aufgabe, deren Erledigung eigentlich niemandem positiv auffällt – ähnlich wie z.B. das Putzen des Badezimmers. Wenn die Aufgabe allerdings nicht erledigt wird, sticht das Problem deutlich heraus.)
Das Entfernen der Gussgrate kann mit unterschiedlichen Werkzeugen und „Techniken“ geschehen. Wenn ich hier das Wort „Technik“ verwendet, möchte ich diesen Begriff nicht zu hoch gehängt verstanden wissen. Es geht letztendlich nur darum, überschüssiges Material abzukratzen, abzuschneiden oder abzuschleifen. Wie genau man da vorgeht, hängt (neben dem Material – dazu komme ich gleich noch) von der Form des Bauteils ab und – ganz wesentlich – davon, womit man sich beim Arbeiten am wohlsten fühlt.
Kratzen oder schneiden?
Während der Vorbereitung dieses Artikels habe ich mich selbst beim Arbeiten an meinen Modellen beobachtet und festgestellt, dass ich Gussgrate im Wesentlichen auf zwei Arten enferne:
Entweder ziehe ich das Messer so über das Bauteil, dass die Klinge senkrecht zum Gussgrat steht bzw. leicht angekippt ist und zwar so, dass die Klinge von der Bewegungsrichtung aus leicht nach hinten zeigt. (Zeigt die Klinge hingegen nach vorne, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass man in das Modell hineinschneidet.) Ich kratze bzw. schabe dabei also über das Modell und schneide nicht. Aus diesem Grund reicht hierfür auch ein stumpfes Bastelmesser oder eben ein Gussgratentferner. Für mich eignet sich dieses Vorgehen besonders für das Entfernen von Gussgraten von Rundungen und längeren Graden.
Gelegentlich halte ich die Klinge des Messers aber auch fast waagerecht über das Bauteil und schneide die Gussgrate gezielt mit der Klinge ab. (Und ja, logischerweise zeigt die Klinge dann in Schnittrichtung.) Hierfür sollte man wirklich auf ein scharfes Messer zurückgreifen. Ich persönlich gehe vor allem bei Details und engen Stellen am Modell so vor – aber auch bei besonders dicken Stellen, die es zu entfernen gilt.
Das Abkratzen von Gussgraten an Metallmodellen klappt wirklich nur sehr bedingt und sorgt auf jeden Fall dafür, dass die Klinge sehr schnell unbrauchbar wird. Metallmodelle sollten somit eher durch Schleifen von ihren Gussgraten befreit werden.
Schleifen
Das Abschleifen von Gussgraten mittels Schleifpapier oder anderer Mittel (siehe oben) ist zeitaufwändiger als das Abschaben. Ich habe schon sehr viele Modelle ohne Schleifen zusammengebaut, was unter anderem auch daran liegt, dass viele kleinere Modelle wenig Platz bieten, um wirklich sinnvoll schleifen zu können. Wenn ich jedoch auf Schleifpapier etc. zurückgreife, dann ist dies meist der zweite Schritt. Oft habe ich dann schon die groben Grate abgekratzt und gebe dem Rest jetzt den wörtlichen Feinschliff. Außerdem schleife ich Stellen, an denen ich eine Lücke bzw. einen Spalt mit Bastelmasse (z.B. Green Stuff (*) oder Milliput (*)) aufgefüllt habe, grundsätzlich ab.
Ganz pauschal lässst sich sagen, je größer ein Modell ist, desto wahrscheinlicher ist bei mir der Einsatz von Schleifpapier. Speziell bei Fahrzeugen kommt bei mir Schleifpapier sehr oft zum Einsatz, was auch daran liegt, dass diese oft viele glatte Flächen aufweisen, auf denen Gussgratrest oder Spalten besonders unschön hervorstechen.
Noch ein Sicherheitshinweis: Vor allem beim Schleifen von Resinmodellen empfiehlt sich dringend das Tragen einer Staubmaske. Die feinen Resinpartikel gelten als gesundheitsschädlich und sind so fein und leicht, dass sie ansonsten leicht eingeatmet werden könnten.
Hinweise zu „Problemfällen“
Man wird beim Entfernen von Gussgraten immer mal wieder auf Problemfälle stroßen, bei denen sich Gussgrate nur schwer oder nur mit viel Aufwand entfernen lassen. Hier muss man von Fall zu Fall entscheiden, ob sich der Aufwand für das eigene Anliegen lohnt. Es ist auch sinnvoll, kurz zu überprüfen, ob der Gussgrat am fertig zusammengebauten Modell überhaupt zu sehen wäre. Ich möchte hier nur zwei Beispiele für solche „Problemfälle“ nennen:
Fell und Haare
Ein solches Beispiel sind Felle und Haare. Egal, ob es sich um das Modell eines Tieres, um den Fellumhang eines Fantasymodells oder um die Frisur einer x-beliebigen Figur handelt: Verläuft ein Gussgrat über einer solche Haarstruktur ist das immer ziemlich nervig. Üblicherweise kratze ich in diesen Fällen ganz leicht über den Verlauf des Gussgrats und zwar mit so wenig Druck wie möglich, da ich die feine Haarstruktur nicht beschädigen möchte. Zudem ziehe ich mit der Spitze des Messers den Verlauf der Vertiefungen zwischen den Haarsträhnen nach (also quer zum Gussgrat), um die Gussgratreste aus eben diesen Vertiefungen zu bekommen.
Handelt es sich tatsächlich um die Frisur eines Modells, gebe ich mir dabei eher mehr Mühe, da der Kopf einer Miniatur in der Regel der wichtigste Fokuspunkt der meisten Betrachter ist. Wenn es sich hingegen um einen Gussgrat irgendwo auf dem Fell eines Bären handelt, investiere ich weniger Zeit. Ich gehe dabei davon aus, dass ggf. übrig gebliebene Reste des Gussgrats ohnehin in der Struktur des Fells verschwimmen, wenn dieses erst einmal bemalt ist.
Kugeln
Ein anderes Problem können kugel- oder halbkugelförmige Flächen darstellen. (Ein konkretes Beispiel wäre der Schulterpanzer eines GW Space Marines. GW wird immer besser darin, Modelle zu zu designen, dass Gussgrate nicht mehr an zu offensichtlichen Stellen liegen. Vor allem bei älteren Modelle kann die Sache jedoch auch anders aussehen.) Hier bietet es sich oft an, mit dem Bastelmesser die gröberen Materialreste zu entfernen und dann auf Feilen oder Schleifpapier zu wechseln. Ich würde auch gar nicht erst versuchen, mit dem Bastelmesser alle Materialreste zu entfernen. Die Wahrscheinlichkeit, dabei die ebene Fläche darunter zu beschädigen, ist zu groß. Vielmehr würde ich bewusst einen Teil des Gussgrats stehenlassen und diesen dann sauber mit Schleifpapier und/ oder Feile entfernen.
Überlegungen zu Baugruppen
Bevor man ein Modell wirklich zusammenbaut, sollte man darüber nachdenken, wie man es bemalen möchte. Dieses „wie“ bezieht sich dabei zum einen auf die Überlegungen bezüglich Farbe und Technik. Wenn ich einer ansonsten schwarzen Miniatur einen weißen Helm verpassen möchte, ist es sinnvoll, den Helm erst nach dem Grundieren festzukleben. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Rüstung schwarz (oder dunkelgrau) und den Helm weiß (oder hellgrau) zu grundieren. Dies spart einem später viel Mühe.
Zum anderen bezieht sich das „wie“ aber auch auf die Erreichbarkeit aller Stellen mit dem Pinsel (also wie in: „Wie zur Hölle soll ich da bloß herankommen?) Gelegentlich ist es sehr offensichtlich, dass bestimmte Dinge zuerst bemalt werden müssen und erst dann zusammengebaut/ zusammengeklebt werden können. Ein Beispiel dafür wäre der Innenraum eines Fahrzeugs: Natürlich darf man das Dach und die transparenten Glasscheiben eines Autos erst dann festkleben, wenn der Innenraum der Fahrgastzelle bereits bemalt wurde. Hin und wieder merkt man aber erst recht spät, dass ein Umhang oder auch ein Arm oder Bein im Weg ist, um dahinterliegende Flächen komfortabel bemalen zu können.
Abhängig davon, wie man das Modell zu Bemalen gedenkt, sollte man also eventuell nicht alles gleich zusammenkleben. Diskussion darüber, ob Miniaturen generell zuerst zusammengebaut oder zuerst bemalt werden sollten, halte ich für unnötig. Was oder wie viel ich vor dem Bemalen zusammenbaue, ist nun einmal, wie soeben erwähnt, vom Modell abhängig und von dem, was ich damit vorhabe. Ganz grundsätzlich versuche ich aber, so viele Bauteile zusammenzukleben, wie mir möglich erscheint, da das Weiterarbeiten mit vielen kleinen Einzelteilen unnötig umständlich ist.
Zusammenkleben des Modells
Vor dem tatsächichen Zusammenkleben zwei Bauteile sollte man diese immer erst einmal trocken zusammenstecken bzw. aneinanderhalten, um zu sehen, ob man wirklich die richtigen beiden Teile in Händen hält. Zudem kann man dabei auch gleich überprüfen, welche Stellen sich berühren und wo man dementsprechend den Kleber platzieren sollte.
Kleberdosis
Wenn es dann endlich ans Zusammenkleben geht, sollte man es mit dem Kleber nicht übertreiben. Man versieht einfach alle sich potenziell berührenden Stellen auf einem der beiden Bauteile mit einer dünnen Kleberschicht. Es ist vollkommen ausreichend, wenn man das nur auf einem Bauteile macht. Je nach Gebinde kann der Kleber mit einer Art Pinsel oder Kanüle aufgetragen werden. Es empfielt sich auch, einen Zahnstocher zur Hand zu haben, mit dem man Kleber ggf. verteilen kann, wenn mal etwas zu viel auf eine Stelle geraten ist.
Flutet man eine Stelle mit Sekundenkleber, benötigt dieser unnötig lange zum Trocknen. Außerdem verschwindet er nach dem Trocknen ja nicht durch Zauberhand, sondern bleibt als dünne Struktur auf dem Modell. Natürlich kann man diese später noch abschleifen, aber wer hier sauber arbeitet, spart sich später unnötiges Gefummel. Noch problematischer kann Plastikkleber sein: Wie oben bereits erwähnt, löst dieser das Plastik etwas an. Gibt man nun zu viel davon auf eine Stelle, fließt dieser unkontrolliert irgendwohin und schmilzt Details ein. Diese sind natürlich nicht sofort einfach weg. Vielmehr werden scharfe Kanten abgerundet, kleine Löcher verschlossen usw. Das Ergebnis sieht dann ziemlich „verwaschen“ aus.
Hinweis: Sollte mal etwas Plastikkleber als eine unerwünschte Stelle tropfen, lässt man diese Stelle am besten erst einmal in Ruhe und sollte nicht versuchen, den Tropfen wegzuwischen. Die Gefahr ist zu groß, dass man dabei gleich noch etwas Plastik mit wegwischt. Es ist besser zu warten und nach dem Trocknen eventuelle Schäden mit etwas Schleifpapier auszubessern.
Trocknungszeiten
Sekundenkleber hat den Vorteil, dass er – nun ja – sekundenschnell trocknet. Es reicht also normalerweise aus, wenn man zwei geklebte Bauteile für einigen Sekunden zusammendrückt. Der Kleber ist dann zwar noch nicht durchgetrocknet (das kann 12-24 Stunden dauern), die beiden Bauteile halten dann aber gut genug, dass man ggf. weitere Bauteile anbringen kann.
Plastikkleber benötigt länger, bis zwei Bauteile nicht mehr verrutschen können. Nachdem man ein Bauteil mit Kleber versehen hat, sollte man es für etwa eine halbe Minute fest auf ein anderes Bauteil drücken. (Es kann auch nicht schaden, das mit Kleber bestrichene Teil einige Sekunden liegen zu lassen. Das gibt dem Kleber die Chance, das Plastik schon einmal leicht anzulösen.) Anschließend kann man die zusammengeklebten Teile zum Trocknen zur Seite legen. Nach etwa 30-60 Minuten kann man mit den Teilen weiterarbeiten. Für das richtige Durchtrocknen sollte man aber auch mit etwa 24 Stunden rechnen.
Fixieren
Da es relativ lange dauert, bis mit Plastikkleber verklebte Stellen wirklich stabil sind, ist es manchmal notwendig, die Bauteile irgendwie zu fixieren. Klebt man die Teile zusammen und stellt sie dann zum Trocknen zur Seite, kann einem gelegentlich die Gravitation (oder auch Spannungen innerhalb des Modells) einen Strich durch die Rechnung machen. Saubere Verbindungspunkte ziehen sich dann auseinander und es entstehen unschöne Spalten.
Eine einfache Methode, um Bauteile aufeinanderzupressen und während des Trocknens in Form zu halten, sind Gummibänder. Diese funktionieren vor allem dann gut, wenn Bauteile flächig aufeinanderliegen. Man wickelt die Bänder dazu einfach so oft um die beiden Bauteile, bis sie nicht mehr verrutschen können.
Je nach Form und Konstruktion des Modells kommen Gummibänder aber nicht immer in Frage. Eine andere Möglichkeit sind deshalb Wäscheklammern oder – noch besser – Leimzwingen (*).
Für besonders filigrane Teile in ausgefalleneren Positionen bieten sich auch Löthilfen wie z.B. diese hier (*) oder der „Assembly Handle“ von GW an. Ich finde solche Halterungen zwar sehr praktisch, aber andererseits bin ich auch jahrelang ohne sie ausgekommen. Stattdessen habe ich mit den Dingen, die ich an meinem Arbeitsplatz gefunden habe, behelfsmäßige Halterungen gebastelt. Wenn du gerade erst mit dem Hobby beginnst, gibt es sicherlich andere Dinge, in die du dein Hobbybudget zuerst fließen lassen möchtest.
Lücken füllen
Wenn du zwei Teile zusammenklebst, wirst du an der Klebestelle immer eine feine Naht erkennen können. Je nachdem, wie sauber du gearbeitet hast, wie gut du die ursprünglichen Einzelteile beim Verkleben fixiert/ zusammengedrückt hast oder auch wie gut (oder schlecht) der Bausatz selbst entworfen und gegossen wurde, können diese Nähte sehr fein ausfallen oder gar gröbere Spalten darstellen.
Diese Nähte oder Spalten kann man durch den Einsatz von Bastelmassen so schließen, dass sie auf dem bemalten Modell nicht mehr zu sehen sind. Es gibt hier eine ganze Reihe denkbarere Produkte, die für diesen Einsatz geeignet sind. Dazu gehören unter anderem Milliput (*), Greenstuff (*), Vallejo Plastic Putty (*) oder auch aus Gussrahmenreste und Plastikkleber selbst angemischte Füllstoffe. All diese Dinge werden im Prinzip ähnlich eingesetzt (man verspachtelt damit die Lücken, lässt es gut trocknen und schleift anschließend überstehendes Material wieder ab), unterscheiden sich aber im Detail und Einsatzmöglichkeiten schon etwas. Aus diesem Grund wird es dazu einen separaten Artikel geben.
Ob sich der Aufwand lohnt, auch wirklich jede kleinste Lücke zu schließen, muss jeder Hobbyist für sich selbst entscheiden. Bei Modellen im größeren Maßstab oder auch bei Büsten würde ich selbst (wie oben bereits einmal erwähnt) sehr sorgsam auf das Schließen der Spalte achten. Beim Zusammenbau vieler Infanteriemodelle für ein Tabletop-Spiel bin ich da großzügiger.
Ein wichtiger Hinweis noch: Farbe ist nicht als Füllmaterial geeignet! Der Gedanke, einen feinen Spalt durch eine dicke Farbschicht abdecken zu wollen, ist vermutlich jedem Hobbyisten schon einmal gekommen. In fast allen Fällen ist dieser Plan aber zum Scheitern verurteilt. Und ohnehin eigentlich ein Zeichen dafür, dass du deine Farben noch nicht richtig verdünnst.
Abschließende Anmerkungen
Nachdem ich diesen Artikel zu Ende geschrieben hatte, musste ich die Einleitung noch einmal schreiben. Ich hatte ursprünglich vollmundig einen kurzen Überblickstext zum Thema ankündigen wollen. Schließlich wollte ich ja gerade Einsteiger nicht mit zu langen Ausführungen vergraulen. Tja… ich hoffe, dass ich einen Überblick geben konnte, doch „kurz“ ist auch dieser Artikel mal wieder nicht geworden.
Wie bereits hier und da weiter oben angekündigt, werden noch weitere Texte zu weiteren Details folgen: Gewehrläufe aufbohren, Löcher und Lücken richtig füllen, Modelle magnetisieren, Metallmodelle stiften, aber auch Modelle enfärben stehen noch auf meienr to-do-Liste.
Direkt eine Anmerkung zu den Plastikklebern und solchen die „es nich tun“.
Meine ersten Minis nach dem Wiedereinstieg ins Hobby habe ich mit dem GW Hausmarkenkleber zusammengebappelt. Das muss so 2008 rum gewesen sein. Zusammengebappelt passt hier recht gut, da die Modelle sich nach Ablauf ca. zweier Jahre entscheiden haben ihren internen Zusammenhalt aufzugeben und mich als Puzzle zu beglücken.
Ich bin unschlüssig ob ich damals einfach ein schlechtes Fläschchen erwischt habe, oder der Kleber es allgemein „nich tut/tat“.
Die Klebeflächen sehen auch nicht vollständig aufgelöst aus sondern nur partiell inkl. „Blasenwurf“.
Seitdem nutze ich Revell und hatte keine Probleme mehr mit Belastbarkeit der Klebeflächen.
Hallo Destrofred,
schön hier von dir zu lesen und vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Das letzte Mal, dass ich GW Kleber verwendet habe, ist auch schon lange her. Der Kleber bzw. meine Charge war in Ordnung, aber ich kam mit dem Gebinde nicht so gut klar. Revell Kleber verwende ich auch gerne.
Der Kleber von GW ist mir seit einiger Zeit sehr suspekt.
Manchmal kommt nichts aus der Flasche und dann schießt auf einmal ein ganzer Schwall auf die Klebfläche, was dann einfach viel zu viel ist.
Da nutze ich lieber Seekundenkleber, der macht nicht so viele Faxen
Wow, ich bin aktuell in einer „Zwangs-Hobby-Pause“ und beschäftige mich daher aktuell leider gar nicht mit dem Hobby. Da kommt ein Artikel von dir und das nach so langer Zeit. Da musste ich sofort rein lesen (Naja nachdem alle schlafen und ich Zeit habe)
Ich hoffe jede Anfänger nimmt sich die Zeit und liest diesen ausführlichen Artikel. Deine Artikel sind halt immer so lange weil du die Themen gut abdeckst. Einige der Punkte in diesem Artikel hätten mir viel Ärger erspart wenn ich sie früher gewusst hätte. Dabei habe ich in meinem Leben noch nicht eine einzige Miniatur zusammengebaut, aber vieles ist eben auch für bereits zusammengebaute Minis relevant.
Da kommen wir auch schon zu dem Punkt Zusammenbau: Als bisher reiner Brettspieler vermisse ich die Flexibilität der Gestaltung meiner Minis wie es die „Table-Toper“ haben. Ich hoffe mein kleiner Einstieg dahin kann ich weiter ausbauen. Dann helfen mir noch mehr dieser Tipps weiter. Ich werde dann definitiv noch ein paar mal hier her zurück kommen. (Ich hoffe dann sind auch noch einige der anderen erwähnten Artikel fertig ^^)
Ich möchte auch noch meine Erfahrung mit Entgratern hier lassen. Ich habe mir einen zugelegt und war total begeistert davon wie geil man damit Grate entfernen kann. Naja aber halt nur auf leicht zugänglichen Oberflächen die möglichst plan sein sollten. Die oben von dir erwähnten Haare zerstört man damit. Seit ich ein Bastelmesser habe kommt der Entgrater nur noch sehr selten zum Einsatz. Zum Glück habe ich eine günstige Variante genommen und nicht den von GW 😉
Vielen Dank für diesen Artikel, der eine große Bereicherung für deine Seite ist!
Hallo Christoph!
Vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Wie immer freut es mich sehr, wenn ich lese, dass jemand etwas mit meinen Erklärungen anfangen kann. 🙂
Toll geschrieben, so wie immer. Vieles zwar schon bekannt, aber es lohnt sich meiner Meinung nach immer einmal zu schauen wie andere es so machen und was man vielleicht noch für kleinere Kniffe und Tricks abgreifen kann. Interessant für mich hier speziell dein Input zum Reinigen der Modelle, die Baugruppenüberlegungen und das Entgraten.
Zu den Baugruppen habe ich auch unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Früher natürlich, wie wahrscheinlich die meisten, erst mal alles zusammengeklebt ohne Gedanken daran, dass durch den Schild vielleicht der ganze Brustkorb genau so verdeckt wird, dass man nicht mehr rankommt. Etwas später gab es dann eine Phase in der ich fast komplett in Einzelteilen gemalt habe, was allerdings den Nachteil hatte, dass Kleben schwieriger wurde (Da ja noch Grundierung auf den Klebestellen haftet. Es mussten zuerst ein paar Arme nach kurzer Zeit wieder abfallen, bis ich das verstanden habe) und auch das Malen eigentlich eher länger dauert und nicht so viel besser wird. Zudem kann man die Einzelteile oft schlecht festhalten oder macht mit den ja immer leicht fettigen Fingern die Farbe wieder ab.
Aktuell mache ich es wohl so wie du beschreibst, heisst Gedanken über die Bemalung machen und sinnvoll zusammenkleben. Schilde oder sperrige Arme lasse ich nach wie vor oft auseinandergebaut und male diese separat, genau so, wenn Figuren ein Reittier haben, dann fällt es mir leichter diese getrennt zu bemalen.
Zum Thema entgraten wurde es für mich viel einfacher als ich angefangen habe die Rückseite des Bastelmessers zu benutzen. Das heisst genau nicht die Scharfe Seite. Der Entgrater hat ja einfach nur eine harte Kante, genau so ist es im Prinzip bei der Rückseite der Klinge und es gibt auch keine Gefahr ins Modell zu schneiden, falls der Winkel nicht stimmt. Das vielleicht noch als Tipp für die, die mit der Klingenvariante nicht ganz so gut klarkommen aber auch keinen Entgrater kaufen wollen.
Hallo Morente,
vielen Dank für das Lob und deinen Input.
Deine Baugruppen-Historie kommt mir sehr bekannt vor. Bei mir ist es im Wesentlichen genauso gelaufen.
Der Hinweis mit der Rückseite des Bastelmessers ist gut. Danke auch dafür!
Ich finde eure Historie wie ihr zum Baugruppenbauen gekommen seid sehr interessant. Ich als Brettspieler kann den ersten Schritt (Zusammenbauen) nicht ausführen und rege mich beim bemalen immer auf, dass ich an die verdeckten Stellen nicht ran komme. Daher entferne ich aufwändigere Modelle inzwischen immer von der Base um wenigstens von unten besser ran zu kommen.
Aber wie ihr auch beschrieben habt ist das ein Lernprozess. Ich denke ein kompletter Neuling wird sich selbst mit euren Beschreibungen eher schwer tun. Ein paar Modelle später und eure Beschreibungen werden zur Erleuchtung führen. Daher auch mein Tipp immer wieder mal rein schauen 😉
Hallo Bemalmini
Ich habe mir deinen Bericht durchgelesen und habe meine selbst angeeignete Arbeitsweise beim zusammenbauen von Plastikmodellen bestätigt gesehen. Ich sehe mir vorher auch die Anleitungen und die Gußrahmen durch. Entscheide mich dann bei Varianten was ich bauen möchte und schaue nach wo ich die Teile dazu finde. Bei vielen Teilen für ein Modell markiere ich, falls diese nicht nummeriert sind, mit einem Edding auf den „Ästen“ daneben. Dann werden die Teile so sauber als möglich mit dem Seitenschneider gelöst und kommen in ehemalige Ü-Eier Sortierkästen. Danach wird Teil für Teil sauber entgratet. Anschließend werden die „Baugruppen“ zusammen geklebt. Zb.15mm Panzer: Chassis (auch mal in zwei Teilen,wenn es Stellen gibt die man nie mehr erreicht aber trotzdem sieht), Kettenlaufwerke und Turm. Die Baugruppen werden dann im groben und ganzen fertig bemalt, um dann fertig zusammen gebaut zu werden. Falls mal etwas Farbe auf den Klebestellen sein sollte, vorsichtig mit dem Bastelmesser freikratzen. Farbe kleben geht nicht mit Plastikkleber. Danach folgt die „Feinjustierung“, sprich Decals, Weathering und Lichter setzen durch Trockenbürsten.
Wie du selber immer wieder sagst deine Ausführungen wären zu lange, stimmt eigentlich nicht.
Sobald man sich eingelesen hat ist man ruck zuck am Ende und man fragt sich wieso nicht mehr da steht!
Hast du mal vor was über „Weicheier“ sprich Weichplastikfiguren zu machen? Hab zwar nur ne Handvoll 20mm Römer bemalt, aber höllische Erfahrungen gemacht. Das Entgraten ist Strafarbeit, nix lässt sich kleben und die Farbe verabschiedet sich schneller wie man malen kann.
Gruß Honischer
Hallo Honischer,
vielen Dank für deinen Bericht. Der Hinweis mit den Nummerierungen auf den Gussrahmen ist gut. Ich werde entweder hier oder in einem separaten Artikel auch noch etwas genauer auf das Thema „Baugruppen“ eingehen. 2-3 Fotos dazu wären sicherlich noch hilfreich.
Mit Weichplastikfiguren habe ich bisher kaum Erfahrung gemacht – nicht zuletzt aufgrund der Probleme, die du ansprichst. Für mich ist das Bemalen der Modelle der Hauptfaktor im Hobby und da tut man sich mit Weichplastikfiguren echt keinen Gefallen. Aber vielleicht sollte ich da wirklich mal etwas herumprobieren – allein schon aus „wissenschaftlichem“ Interesse. Das wird aber vermutlich erst der Fall sein, wenn ich ohnehin in der Versuchung bin, solche Figuren zu bemalen (z.B. wenn ich mal wieder ein neues Gesellschaftsspiel mit solchen Minis erstehe).
Viele Grüße!
Hallo, danke für die Beschreibung – hätte ich mal früher lesen sollen.
Habe enthusiastisch mein Killteam zusammengeklebt und stelle jetzt fest, dass diverse Waffen so groß/nah sind, dass ich die Figur dahinter nicht mehr gut bemalt bekomme.
Hast du einen Tipp, was ich tun kann? Sollte ich versuchen, Waffen/Arme nochmal abzubekommen?
Danke und liebe Grüsse
Hallo Martin,
ich glaube, an ähnliche Probleme können sich die meisten Mini-Bemaler erinnern.
Letztendlich liegt es am Modell, wie genau ich selbst vorgehen würde. Wenn Stellen so eng sind, dass man daran nicht mehr gut herankommt, heißt das noralerweise ja nicht, dass man an sie gar nicht mehr herankommt. Man wird also ziemlich viel Herumfummeln und fluchen, aber letztendlich klappt es dann meist doch noch. Hinzu kommt, dass die Stellen, die man schlecht erreichen kann, in der Regel ja auch die Stellen sind, die man kaum sehen kann. Insofern ist es meist nicht so dramatisch, wenn da mal ein Pinzelstrich nicht 100%ig sitzt.
Ansonsten hängt es davon ab, wie du die Modelle geklebt hast. Hast du Sekundenkleber verwendet, müsstest du die Klebestellen auch wieder brechen können – die Verbindungen sind recht spröde. Hast du aber Plastikkleber verwendet (und davon gehe ich bei Kill Team Figuren aus), wirst du wohl um Schneiden nicht herumkommen. In der Regel bietet sich für den Schnitt die Klebestellen an. Allerdings muss der Schnitt auch nicht zwingend da erfolgen. Guck dir das Modell genau an und überlege, wo ein Schnitt im Nachhinein am wenigsten auffallen würde. Gut sind z.B. Schnitte an Stellen, wo zwei unterschiedliche Materialien auf dem Modell aufeinandertreffen (z.B. der Ärmel und die Hand oder der Gürtel und die Hose…). Gleichzeitig sollte diese Stelle auch nicht zu schmal sein, da du genau dort ja auch wieder das Modell zusammenkleben musst, wenn alles bemalt ist.
Verwende zum Schneiden eine möglichst scharfe Klinge und versuche einen sauberen Schnitt ohne viel Geruckel hinzubekommen. Dein Ziel sollte es halt sein, das Plastik um den Schnitt herum nicht nennenswert zu dehnen oder zu verbiegen.
Um welches Kill Team geht es denn?
Hallo Bemalmini,
wow, vielen Dank, dass du so schnell geantwortet hast – total klasse!
Es handelt sich um das Ork Kommando und konkret sind es die Figuren Kommando Rokkit Boy, Kommando Snipa Boy, Kommando Breacha Boy und Kommando Burna Boy. Der Dakka Boy eigentlich auch. Ich tendiere aktuell zu der Variante, die Waffen nochmal abzuschneiden und wieder anzukleben und würde das jetzt mal mit einer scharfen Klinge angehen. Oder hast du bei den konkreten Modellen andere Hinweise.
Ach ja und PS: deine Seite ist total klasse. Bin nach 30 Jahren Pause wieder ins Bemal-Game eingestiegen und alles hier ist total hilfreich und spannend für mich – danke!
Hallo Martin,
erst einmal vielen herzlichen Dank für deine netten Worte. Wenn ich in so einem Fall helfen kann, freut mich das sehr. Ich hatte in der Vergangenheit auch schon die eine oder andere Hobbypause (allerdings nicht 30 Jahre 🙂 ) und einer meiner Hintergedanken beim Erstellen der Seite war, mir selbst zukünftige Neueinstiege zu erleichtern und ggf. Dinge noch einmal nachlesen zu können.
Bei den Orks, die du da hast, sind die Waffen teilweise echt recht klobig und sicherlich beim Bemalen im Weg. Ich glaube zwar, dass man notfalls da noch einigermaßen herankommen kann – vor allem dann, wenn die Minis noch nicht auf ihren Bases stehen – aber andererseits befinden sich die Klebestellen bei diesem Set immer an der Verbindung Arm zu Schulter. (Ich habe gerade mal die Bauanleitung gegoogelt und auf den ersten Blick sieht das zumindest so aus.) Das ist eigentlich eine gute Stelle zum Schneiden. In der Regel trifft dort der nackte Arm auf einen Schulterriemen oder Ähnliches, sodass es am Ende gar nicht zu erkennen ist, wenn dort ein Spalt bleibt.
Du kannst die Aktion auch positiv sehen: Wenn ein Modell eine Waffe mit zwei Händen hält, ist das Zusammenkleben oftmals recht fummelig. Wenn das Modell schon vorher bemalt wurde, kann es durch Verschmieren des Klebers ganz schnell dazu kommen, dass man einen Teil seiner Arbeit etwas einsaut und dann noch mal korrigieren muss. Da du die Modelle schon mal zusammengebaut hattest, musst du dann die Arme nur noch an die Schultern kleben, was deutlich leichter geht als nebenbei noch auf die Position der Waffe in den Händen zu achten.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt!