Beleuchtung

Jemand, der darüber nachdenken, in das Hobby des Miniaturenbemalens einzusteigen, fragt oftmals zuerst danach, welche Materialien er dafür benötigt. Er denkt dabei verständlicherweise vor allem an solche Sachen wie den richtigen Pinsel oder die beste Farbe. Neben diesen beiden Dingen halte ich jedoch noch ein drittes Arbeitsmittel für unerlässlich für zufriedenstellende Ergebnisse: das richtige Licht.

Je nachdem, was wir mit Licht erreichen wollen, fällt die Frage, was das richtig Licht ist, natürlich unterschiedlich aus. Für einen gemütlichen Abend zu zweit benötigt es sicherlich anderes Licht als für die Ausübung unseres Hobbies. Doch wodurch zeichnet sich geeignetes Licht (also für unser Hobby 😉 ) aus und wo bekomme ich es her?

Ich halte die Wahl der richtigen Beleuchtung im Übrigen sogar für so wichtig, dass ich ihr hiermit einen Artikel widme, noch bevor ich mich in einem Artikel mit Pinsel oder Farbe beschäftigt habe.

Was ist „gutes“ Licht?

Zumindest für das Bemalen von Miniaturen (oder eigentlich Malerei grundsätzlich) lässt sich diese Frage recht leicht beantworten: Gutes Licht weist die Eigenschaften von Tageslicht an einem unbewölkten Tag um die Mittagszeit (auch späterer Vormittag und früherer Nachmittag) auf.

Diese grobe Beschreibung macht jedoch schon deutlich, warum die Sonne als Beleuchtung für viele von uns nicht ausreicht. Würden wir uns ausschließlich auf die Sonne als Lichtquelle verlassen, wären wir wetterabhängig. Darüber hinaus malen vermutlich recht viele von uns eher abends, da uns Schule, Beruf oder Kinder davon abhalten, unserem Hobby während des Tages zu fröhnen.

Glücklicherweise gibt es mit Tageslichtlampen (auch Vollspektrumlampen genannt) eine guten und sehr zuverlässigen Ersatz für echtes Sonnenlicht. Doch was genau können diese Lampen, was andere nicht können? Um Licht bzw. die Eigenschaften von Lampen zu beschreiben, kursieren diverse Begriffe und Einheiten, auf die ich im Folgenden eingehen möchte. Ich liefere dabei keine physikalisch korrekten Definitionen, sondern versuche diese Dinge nur soweit zu erklären, wie sie für unser Hobby relevant sind.

Farbtemperatur

Wenn man eine Lampe kauft, sollte sich auf der Verpackung oder zumindest in der Betriebsanleitung ein Hinweis auf die Farbtemperatur des durch die Lampe ausgestrahlten Lichtes finden. Es handelt sich hier um das Maß, in dem der Farbeindruck einer Lichtquelle gemessen wird (und nicht etwa um die ausgestrahlte Wärme). Die Farbtemperatur wird dabei in der Einheit Kelvin (K) angegeben.

Je niedriger der Wert in Kelvin ist, desto gelblicher gerät das Licht. Bei einem hohen Wert wirkt das Licht eher bläulich. In der Farblehre (siehe dazu auch Wikipedia) werden Gelb- und Rottöne gemeinhin als „warm“ und Blautöne als „kalt“ bezeichnet. Folglich führt ein niedriger Wert in Kelvin zu einem eher warmen und ein hoher Kelvin Wert zu einem eher kalten Licht.

Eine brennende Kerze entspicht dabei etwa einem Wert von 1500 K, eine 60 Watt Glühlampe liegt bei etwa 2700 K. Der für unser Hobby als ideal angesehene Wert beträgt 5500 K. Laut DIN Norm liegt die Farbtemperatur einer Tageslichtlampe jedoch zwischen 5300 und 6500 K (siehe Wikipedia) und geht somit schon etwas in den bläulichen Bereich. Tageslichtlampe ist somit nicht gleich Tageslichtlampe – allerdings sollte man auch bei Werten, die etwas von den idealen 5500 K abweichen, noch immer keine Schwierigkeiten haben, gute Ergebnisse zu erzielen.

Skaven/ Spiteclaw von GW: links etwa 3200 K; rechts etwa 5400 K

Die Auswirkungen der Farbtemperatur auf unsere Miniaturen wird im Beispielfoto oben recht deutlich. Es handelt sich um dieselbe Miniatur, die einmal mit einer Lampe mit etwa 3200 K und einmal mit etwa 5400 K aufgenommen wurde. Die Ausleuchtung der Miniatur ist nicht ideal, da ich versucht habe, andere Lichtquellen größtenteils auszuschließen und bei jeder Aufnahme nur eine Lampe verwendet habe. Der Hintergrund wurde ausgeschnitten, um einen Vergleich ohne Ablenkungen zu ermöglichen.

Die Reflexion in der Mitte der schwarzen Base, zeigt den Unterschied in der Lichtquelle sehr deutlich. Alle Farbe der linken Version wirken etwas gelblicher. Die Haut, die auf dem rechten Bild farblich irgenwo zwischen fleischfarbend und orange liegt, leuchtet im linken Bild in Orange. Auch die Highlights auf dem Umhang wirken eher orange statt rosa.

Möglicherweise gefallen dem einen oder anderen die Farben der Miniatur auf der linken Seite ja sogar besser. Das Problem ist jedoch, dass das Modell bei normalem Tageslicht eben nicht so aussieht. Wenn mein Ergebnis am Tag nach einer abendlichen Malsession also für mich noch genauso aussehen soll, wie zu dem Zeitpunkt, als ich mit dem Malen augehört habe, sollte ich für eine Beleuchtung mit angemessener Farbtemperatur sorgen.

Farbwiedergabe

Neben der Farbtemperatur spielt auch die Farbwiedergabe eine Rolle für unser Hobbylicht. Ziel sollte es dabei für uns sein, eine Lichtquelle zu finden, die eine möglichst gute Farbwiedergabe erzielt. Um dies zu erreichen, benötigen wir „[e]ine Lichtquelle, deren Licht alle Spektralfarben enthält wie beim Sonnenlicht […]“ (Wikipedia).

Tageslichtlampen werden auch Vollspektrumlampen genannt, weil sie das gleiche (volle) Farbspekturm beinhalten sollten, wie Sonnenlicht. Beim Kauf einer Tageslichtlampe sollte man also erwarten dürfen, dass die Farbwiedergabe sehr nah an der von natürlichem Sonnenlicht liegt. Vor allem bei sehr günstigen Lampen wird jedoch nicht immer das volle Lichtspektrum abgebildet, sodass es sinnvoll sein kann, nach Erfahrungsberichten anderer Maler zu fragen oder sich die Kommentare auf den Seiten von Online-Händlern durchzulesen. (Ich empfehle weiter unten in diesem Artikel einige Lampen.)

Zur Einordnung der Farbwiedergabe gibt es zwar den sogenannten Farbwiedergabeindex (Ra) bzw. colour rendering index (CRI). Je näher der Indexwert am Maxialwert von 100 liegt, desto besser ist die Farbwiedergabe. Allerdings wird dieser Wert – soweit ich das in Erfahrung bringen konnte – nicht immer bzw. nur selten angegeben. Auf den Verpackungen und in den Lampenanleitungen und -datenblättern, die ich in meinem Haushalt finden konnte, war dieser Wert kaum einmal zu finden.

Helligkeit

Innerhalb eines vernünftigen Rahmens sollte unsere Lichtquelle möglichst hell sein – zumindest hell genug, um Schattenbereiche, die in den Details unserer Miniaturen entstehen können, gut auszuleuchten. Wie hell dies genau ist, lässt sich pauschal nur schwer sagen, da dies u.a. auch von der Art der Aufhängung der Lampe und somit vom Abstand zwischen Lampe und Miniatur abhängig ist. Außerdem unterliegt dieser Punkt auch dem subjektiven Empfinden des Malers. Was der eine als „gut ausgeleuchtet“ empfindet, mag für den anderen „grell und unangenehm“ sein.

Die Helligkeit der Lampen wird in der Regel in Lumen angegeben (genau genommen ist dies die Einheit für den Lichtstrom). Die Lampe an dem Arbeitsplatz, an dem ich gerade sitze, leuchtet mit etwas mehr als 1000 Lumen und ist für mich auf jeden Fall hell genug, um Miniaturen darunter zu bemalen.

Welche Leuchtmittel eignen sich?

In der Regel finden sich entweder LEDs oder Leuchstofftröhren in Tageslichtlampen, die für unser Hobby geeignet sind. Zwar können auch Glühbirnen und Halogenlampen eingesetzt werden, um Tageslicht zu immitieren, doch spricht allein schon ihre relativ hohe Hitzeentwicklung gegen ihren Einsatz. Denn diese führt dazu, dass unsere Farben zu schnell trocknen.

In den letzten Jahren geht der Trend ganz klar in Richtung LED. Leuchtstofflampen verbrauchen zwar mehr Energie als LEDs, waren dafür in der Vergangenheit jedoch in der Anschaffung günstiger. Der Preisvorteil wird jedoch von Jahr zu Jahr geringer. Mittlerweile scheinen zudem viele Hersteller ihre Leuchstoff-Tageslichtlampen auf LED umzustellen bzw. umgestellt zu haben, sodass sich die Frage nach dem besten Leuchmittel kaum noch stellt.

Auch die Punkte Umweltschutz und Gesundheit sprechen wohl eher für die LED, da die Leuchstoffröhren Quecksilber enthalten. Geht eine solche Lampe zu Hause zu Bruch, verteilt sich schadstoffbelasteter Staub in der Wohnung. Dementsprechend dürfen diese Lampen auch nicht im Hausmüll entsorgt werden.

Wie und wo platziere ich die Lampe am besten?

Wenn man bei Onlinehändlern wie Amazon nach „Tageslichtlampen“ (*) sucht, werden einem zunächst vor allem Lampen vorgeschlagen, die wohl dazu gedacht sind, dass man sie direkt vor sich auf den Tisch stellt oder gar in der Hand hält. Diese Lampen dienen dem Wohlbefinden bzw. der Lichttherapie und sind für unsere Zwecke eher ungeeignet.

Die Lichtquelle für unseren Hobbybereich sollte so hoch angebracht werden, dass wir unsere Miniaturen mit auf der Tischplatte aufgestützten Ellenbogen in der Hand halten können und die Miniatur noch immer von oben beleuchtet wird. Hängt die Lampe zu niedrig, muss man in verkrümter Haltung malen, was langfristig zu Rückenproblemen führen wird.

Ansonsten gibt es im Wesentlichen zwei sinnvolle Strategien für den Aufbau der Beleuchtung am Arbeitsplatz: Die Lichtquelle sollte entweder so beschaffen bzw. positioniert sein, dass sie den gesamten Arbeitsbereich gut ausleuchtet oder aber so flexibel verschiebbar sein, dass wir das Licht bei Bedarf an jede gewünschte Stelle bekommen. Welche der beiden Strategien für einen selbst in Frage kommt, ist zum einen natürlich Geschmackssache. Zum anderen entscheiden selbstverständlich auch die Rahmenbedingungen bei einem zu Hause, wofür man sich entscheidet. Wenn man beispielsweise keinen festen Arbeitsplatz hat und sein Hobby am Küchentisch ausübt, fallen größere Ausleuchtungsinstallationen sicherlich eher weg.

Bezüglich der ersten Strategie ist vermutlich ein Lichtbogen, der sich über die gesamte Arbeitsfläche spannt, die extremste Varianten, die mir bisher untergekommen ist. In diesem Youtube Video von Models Workshop wird gezeigt, wie man sich soetwas selber bauen kann. Ich bin mir allerdings nicht sicher, inwieweit dieser Bogen nicht die Ellenbogenfreiheit behindert. Die Idee finde ich allerdings ziemlich cool.

Einfacher ist es sicherlich, mit zwei Lichtquellen gleichzeitig zu arbeiten. Wenn die Arbeitsfläche von links oben und von rechts oben beleuchtet wird, sollten die meisten störenden Schatten verschwunden sein.

Möchte man eher die zweite Strategie verfolgen, sollte man eine Lampe mit einem beweglichen bzw. schwenkbaren Arm verwenden. Dabei sollte man darauf achten, dass der Lampenarm die gewünschte Position von alleine hält und nicht immer wieder in eine voreingestellte Ausgangsposition zurückschnappt.

Natürlich findet man auch Tageslichtlampen, die versuchen, beide Strategien sinnvoll zu vereinen. Lampen mit länglicher Form, die an einem Schwenkarm befestigt sind, wie die „Profi-LED-Schreibtischlampe“ von Lightcraft (*) sind deshalb bei vielen Hobbyisten sehr beliebt.

Konkrete Empfehlungen

Natürlich ist es gut, wenn man eine Vorstellung davon hat, auf welche Dinge man achten sollte, wenn man seinen Arbeitsplatz beleuchten möchte. Letztendlich spielt jedoch auch der Preis für die meisten von uns eine große Rolle und so möchte ich hier einige konkrete Empfehlungen für Beleuchtungen in unterschiedlichen Preisklassen geben.

Günstige Alternative

Wie bereits weiter oben angesprochen, kann es vor allem bei sehr günstigen Tageslichtlampen dazu kommen, dass die Farbwiedergabe nicht ganz ideal ist. Dennoch sind auch die günstigsten Tageslichtlampen für das Bemalen von Miniaturen besser geeignet, als Lampen, die mit einem warmweißen oder auch neutralweißen Licht leuchten.

Wer bereits eine Schreibtischlampe mit normaler Glühbirnenfassung zu Hause hat, benötigt eigentlich nur noch eine Tageslichtbirne in der richtigen Größe. Diese LED-Glühlampe von Luminea (*) hat beispielsweise eine Farbtemperatur von 6400 K, was noch im Tageslichtbereich liegt, leuchtet mit völlig ausreichenden 1350 Lumen und die Farbwiedergabe wird mit mehr als 80 Ra angegeben, was gar nicht mal schlecht ist. (Die Lampe, die ich selbst täglich nutze, hat den gleichen Wert.)

Sollte man sich nicht nur das Leuchtmittel, sondern auch den Rest der Lampe noch kaufen müssen, könnte man bespielsweise auf diese Schreibtischlampe der Firma Maul (*) zurückgreifen. Sehr beliebt ist auch das Modell TERTIAL von Ikea.

Mittelpreisige Alternative

In diese Kategorie fällt natürlich eine Vielzahl an Lampen. Ich möchte deswegen hier eine nennen, die ich auch bei mir zu Hause stehen habe und mit der ich sehr zufrieden bin – die Tageslichtlampe von Neez (*). Es scheint sich dabei um eine Art chinesisches Standardfabrikat zu handeln, das von unterschiedlichen Firmen vertrieben wird (meine ist von Arzuk). Ich benutze die Lampe jetzt seit mehr als 5 Jahren und finde vor allem die Farbwiedergabe sehr gut. An einem sonnigen Tag sehe ich keinen Unterschied zwischen dem Sonnenlicht, das durchs Fenster auf meinen Arbeitsplatz scheint, und dem Licht, das die Lampe ausstrahlt.

Mittlerweile gibt es auch eine LED Version (*) dieser Lampe.

[Update Juni 2021] Abgesehen davon, dass die Lampe von Neez/Arzuk optisch wohl nicht der letzte Schrei ist, hat sie allerdings den Nachteil eines relativ klobigen Fußes, der nicht auf jeden Arbeitsplatz passt. Aus diesem Grund möchte ich hier noch eine Alternative anführen, die ich ebenfalls besitze: Die „Eyocean LED Schreibtischlampe“ (*). Ich finde sie optisch durchaus ansprechend und sie lässt sich so an der Tischplatte fixieren, dass sie praktisch keinen Platz wegnimmt. Für meinen Geschmack dürfte sie zwar gerne noch etwas heller sein, aber andererseits ist sie (auch wenn man das beim ersten Betrachten nicht denken würde) so flexibel, dass man sie sehr nah an Hände und Werkstück heranbewegen kann. Die minimalisitsche Ausführung der Lichtquelle hat dabei den Vorteil, dass einem nie ein Lampenschirm oder Ähnliches im Weg ist. [Update August 2023] Noch etwas besser ist die MediAcous Lampe (*), die auch weiter unten in den Kommentaren erwähnt wird. (Vielen Dank für den Hinweis, Friedrich!) Aufgrund des doppelten Leuchtkörpers ist die Ausleuchtung des Arbeitsplatzes noch besser.

Teurere Alternative

Auch bei den teureren Alternative hat man die Qual der Wahl. Ich möchte deshalb an dieser Stelle auch wiederum nur Lampen empfehlen, die ich entweder selbst besitze oder zumindest schon live in Aktion gesehen habe.

Die oben bereits angesprochene „Profi-LED-Schreibtischlampe“ von Lightcraft (*) überzeugt sowohl mit guter Ausleuchtung als auch mit Beweglichkeit (von der Firma Maul gibt es scheinbar ein baugleiches Produkt (*)). Der Arm der Lampe bleibt immer genau in der Position stehen, in der man sie zuletzt bewegt hat. Letztendlich handelt es sich hier um die LED-Version des „Klassikers“ unter den Tageslichtlampen für Miniaturenbemaler, der Tri-Tube Arbeitsleuchte. Die Tri-Tube arbeitete jedoch noch mit Leuchtstoffröhre (also drei „tubes“) und ist deswegen – meines Wissens nach – heute auch nicht mehr erhältlich. Als Alternative bietet sich außerdem noch die Lampe von Neatfi (*) an, das ich zwar selbst noch nicht ausprobiert, aber bisher nur Gutes von gehört habe. [Dieser Absatz wurde im März 2024 überarbeitet.]

Als ebenfalls empfehlenswert empfinde ich die LED-Lupenlampe von Lightcraft, (*) die ich nun seit etwa einem Jahr nutze und nicht mehr missen möchte. Ich verwende sie in erster Linie als reine Lichtquelle, also ohne die Lupenfunktion zu nutzen. Auch hier lässt sich die Lampe mittels Schwenkarm in jede gewünschte Position bringen und halten. Aufgrund des Kugelgelenkts am Kopf der Lampe, lässt sich auch Leuchrichtung problemlos manipulieren. Die Lupe benötige ich selten, aber hin und wieder ist es wirklich praktisch, darauf zugreifen zu können. Das Malen unter der Lupe ist anfangs gar nicht so einfach, da die Hand-Auge -Koordination plötzlich eine andere ist, doch wie so vieles, ist auch dies einfach eine Sache der Übung. (Weitere Informationen zum Einsatz von Lupen in unserem Hobby findest du hier.)

Abschließende Worte

Als ich das erste Mal unter einer Tageslichtlampe gemalt habe, war dies für mich im wahrsten Sinne des Wortes ein Augenöffner. Das Malen fiel mir plötzlich viel leichter. Ziel dieses Artikels sollte es deshalb sein, vor allem Einsteigern ins Hobby einen nützlichen Hinweis zu geben. Es lohnt sich meiner Meinung nach wirklich, den einen oder anderen Gedanken in eine sinnvolle Beleuchtung zu investieren – zumal man dann auf Dauer davon profitiert, ohne immer wieder über das Thema Beleuchtung nachdenken zu müssen.

Falls du selbst noch den einen oder anderen Hinweis zum Thema Beleuchtung oder auch eine konkrete Empfehlung für eine bestimmte Lampe hast, würde ich mich über einen Kommentar dazu sehr freuen.

20 Replies to “Beleuchtung”

  1. Sehr interessant! Danke dafür.

    Würde mich freuen wenn du mal was über Pinselpflege machen würdest. Hab leider schon zu viele Pinsel an den Gott des Verfalls verloren

    1. Das ist ein guter Hinweis und kommt auf jeden Fall mit auf die Liste. Danke.
      Auch bei bester Pflege wird man immer mal wieder zu neuen Pinseln greifen müssen, aber mit der richtigen Pflege lässt sich die Lebenszeit eines Pinsels durchaus deutlich verlängern.

    1. Hallo Tianshi!
      Vielen Dank für das freundliche Feedback.
      Soweit ich das überblicke, sind nur die Produkte von Lightcraft und die Birne von Luminea derzeit nicht lieferbar. Zumindest bei den Sachen von Lightcraft weiß ich, dass das immer mal wieder vorkommen kann und man dann zu einem späteren Zeitpunkt mehr Glück hat. Durch die derzeitige Corona-Situation kann es ja ohnehin immer mal zu Lieferengpässen kommen. Ich behalte die genannten Produkte aber mal im Blick und pflege ggf. Alternativen ein. (Da ich mir dann bei diesen aber sicher sein möchte, nehme ich solche Veränderunge aber nicht nebenbei vor.)
      Nochmals danke für den Hinweis.

  2. Hallo,
    Ich bin vorgestern auf deine Seite gestoßen (worden) und bin begeistert. Ich war bislang gar nicht auf den Gedanken gekommen, Bemaltipps an anderer Stelle als Youtube zu suchen… Wirklich große Klasse (und dann sogar noch auf deutsch…). Und deinen Schreibstil finde ich buchtauglich.
    Zur Beleuchtung habe ich als fortgeschrittener Anfänger noch eine Anmerkung: ich bemale derzeit hauptsächlich die Minis, mit denen wir ein Tabletop- Rollenspiel spielen. Abends und bei gedämpftem Licht. Meine ersten Modelle dafür habe ich schön unter dem Licht meiner hellen LED- Lampe bemalt (Braun, Grün, Ocker, Dunkelrot). Ich war wirklich zufrieden mit dem Ergebnis, bis ich die Figuren abends auf den Spieltisch gestellt habe. Was unter der hellen Beleuchtung noch strahlte und v.a. gut kontrastierte, verschwand unter der Esstischlampe des Dungeons fast völlig. Die Figur war dafür zu dunkel und zu kontrastarm bemalt. Meine Schlussfolgerung: Das Licht beim Bemalen sollte dem Licht des Einsatzzweckes angemessen sein.

    1. Hallo Heiko!
      Viele Dank für deine freundlichen Worte. Es freut mich sehr, dass du mit meiner Seite etwas anfangen kannst. 🙂
      Zu deinem Hinweis: Deine Überlegung kann ich gut nachvollziehen, würde aber nur bis zu einem gewissen Grad mein Bemallicht auf ein – nennen wir es – „gemütliches Maß“ herunterdimmen wollen. Die Bemalung wäre damit für mich bzw. für meine Augen zu anstrengend. Dieses Empfinden hat sich bei mir in den letzten Jahren noch verstärkt. (Genau genommen hat sich meine Weitsichtigkeit verstärkt.) Allerdings halte ich es für durchaus sinnvoll, die Figur, die man gerade bemalt, immer einmal wieder unter „realen“ Lichtbedingungen zu testen und z.B. unter der Esstischlampe zu überprüfen, ob die Bemslung auch da noch wirkt. Unabhängig davon ist das Erzielen eines möglichst großen Kontrasts (oder besser Kontraste) auf einer Miniatur ja ohnehin erstrebenswert. Der von dir beobachtete Punkt unterstreicht das besonders.

  3. Hallo,
    voller Freude lese ich die schönen Berichte. Für mich als absoluten Anfänger sind sie wunderbar und sicherlich eine große Hilfe!
    Nun eine Frage bezüglich der Beleuchtung: Ich bin davon ausgegangen, dass eine Lupenlampe zur Standardausrüstung zum Bemalen von Minis gehört und zentral für das Thema Beleuchtung ist. Abgesehen von meiner Weitsichtigkeit würde ich mir das Bemalen von kleinen Details wie die Augen einer Miniatur nur mit entsprechender Beleuchtung ohne Lupe eher nicht zutrauen. Schätze ich das falsch ein?

    1. Hallo Karl,

      vielen Dank für deine netten Worte. 🙂

      Ich sag es mal so: Vor 5 Jahren habe ich keine Lupenlampe benötigt und konnte das Allermeiste ausreichend gut erkennen. Heute besitze ich mehrere. 🙂 Vor allem, wenn ich zu später Stunde noch male und meine Augen müde werden, komme ich nicht mehr ohne so ein Hilfsmittel aus.

      Bei normal guter Sehkraft kann man, wenn man einen guten Tabletop-Standard erreichen möchte (wobei dieser Begriff eigentlich auch nicht exakt definiert ist) auch ohne Lupenlampe gute Ergebnisse erreichen. (Das Malen von „einfachen“ Augen geht meiner Meinung nach noch gerade so ohne Lupe.) Wenn man auf Wettbewerbslevel malen möchte, kommt man vermutlich kaum um so ein Hilfsmittel herum. Ich gehe davon aus, dass die meisten Top-Maler ab einem gewissen Detailgrad fast alle (wenn nicht sogar alle) eine Lupenbrille oder Lupenlampe verwenden.

      Ich hatte schon im letzten Jahr einen Artikel dazu geplant, habe ihn dann aber doch erst einmal aufgeschoben. Ich kann gerade gar nicht mehr sagen, wieso – ich hatte mir sogar extra für diesen Artikel noch eine Lupenbrille bestellt. (Ich glaube ich wollte vor dem Schreiben erst noch andere Produkte ausprobieren.) Vielleicht klappt es in diesem Jahr noch vor Weihnachten, dann kann sich der eine oder andere soetwas noch vom Weihnachtsmann wünschen. 😉

      Vielen Dank für die Erinnerung!

  4. Hallo und vielen Dank für deinen wirklich guten Bericht und die Dank auch an die anderen Hinweisgeber die ich als Bemalanfänger sehr hilfreich finde.
    Folgendes noch zur Ergänzung:
    Zur Farbwiedergabe werden unterschiedliche Angaben verwendet. Zu Vergleich:
    Farbwiedergabeindex Ra / CRI >60 entspricht 2.700 – 3300 Kelvin = Farbwiedergabestufe 3 = warmweiss.
    Farbwiedergabeindex Ra / CRI >80 entspricht 3.300 – 4.500 K = Farbwiedergabestufe 2 = neutralweiss
    Farbwiedergabeindex Ra / CRI >90 entspricht 4.500 – 6.500 K = Farbwiedergabestufe 1 = tageslichweiss
    Lampen mit höheren Ra/CRI Index gibts m.W. nur als teure Speziallampen

    Helligkeit:
    Die auf den Lampen bzw. Verpackungen angegebenen Lumen-Werte stellen die Menge des abgestrahlten Lichtes dar. Die geforderten Beleuchtungsstärkewerte für z.B. Malplätze: 1000 Lux (Lx) stellt die Helligkeit auf dem Objekt (Arbeitsplatz) dar.
    Daher: Je weiter die Leuchte entfernt ist, umso geringer ist die Helligkeit auf dem Objekt.
    Und: je älter der Maler umso höher ist der Helligkeitsbedarf (wie z.B. bei mir).

    Noch ein Wort zu Platzierung und Schatten:
    Für Rechtshänder sollte das Licht überwiegend von links kommen – für Linkshänder entspr. von rechts.
    Damit vermeidet man störende Handschatten. Mehrere Lichtquellen reduzieren / relativieren den Schattenwurf. Bei zu vielen Lichtquellen kann jedoch durch fehlende Schatten auch die Tiefenwirkung verloren gehen.

    1. Hallo Wilfried,
      vielen herzlichen Dank für deine hilfreichen Ergänzungen. Irgendwann werde ich diesen Artikel noch einmal überarbeiten und dann deine Informationen direkt mit einpflegen.
      Bezüglich des Helligkeitsbedarfs bei zunehmendem Alter: In dem Artikel zum Thema Lupen/Sehhilfen, an dem ich gerade schreibe, gehe ich kurz darauf ein. Denn leider habe ich diese Erfahrung auch schon machen müssen.

  5. Hi,
    vielen Dank für die großartige und ausführliche Beschreibung! Ich habe definitv einiges über die Bemalung von Minis gelernt.

    Jetzt hätte ich noch eine konkrete Frage. Ich habe mir in meinem Büro jetzt frisch nach dem Umzug einen Sekretär für die Bemalung von Minis geholt. So habe ich ordentlich Stauraum und und die Arbeitsfläche einfach wieder schließen. Mit einer Paint Station ist schnell wieder Ordnung im Raum. Das Problem: Klemmlampen sind für mich damit keine Option, da ich ja nichts zum anklemmen habe. Die Arsuk-Lampe wieder wäre nicht wirklich auch als Lampe am nebenstehenden Schreibtisch nutzbar. Direkt neben dem Sekretär steht eine große Musikbox, die sich perfekt für sowas wie die Maul Schreibtischlampe eignen würde, wenn diese einen stabilen Standfuss hätte. Leider scheint es nahezu unmöglich sowas zu finden. Hättest du da einen guten, mittelpreisigen Vorschlag für mich?

    Nagdne Grüße
    die Ratte

    1. Hallo Ratte,

      vielen Dank erst einmal für dein freundliches Feedback.

      Zu deiner Frage: Es ist wirklich auffällig und irgendwie auch merkwürdig, dass die wirklich richtig gut für unsere Zwecke geeigneten Lampen alle zum Klemmen sind.

      Ganz grundsätzlich könnte man ja auch ein kleines Regalbrett an der Wand anbringen, um dann so eine Klemmlampe daran anbringen zu können. Ich weiß jetzt aber nicht, ob das eine echte Option wäre.

      Als kleinere Möglichkeit käme vielleicht auch das hier in Frage: https://www.amazon.de/gp/product/B08MJJN9YF
      Diese Lampe dürfte zumindest klein genug sein, um sie hin- und herzustellen. Allerdings habe ich diese Lampe selbst noch nicht ausprobiert.

      Ich bin mir nicht sicher, ob meine Gedanken da wirklich hilfreich für dich sind. Jedenfalls würde ich mich freuen, wenn du mal schreiben würdest, ob und welche Möglichkeiten du gefunden hast.

      Viele Grüße!

      1. Moinz,
        sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Ich hatte noch ein wenig recherchiert und mich haben dann die Lichterbögen fasziniert. Eine Brett-Lösung war mir nicht ästetisch genug^^ Die Bögen sind aber leider zu groß für den Sekretär. Daher habe ich mit LED was einiges gebastelt. Ich habe effektiv den Innenteil mit LED-Streifen umrandet. Leider kann ich hier keine Bilder hochladen, sonst könnte ich direkt zeigen, was ich meine. Wenn du möchtest, kann ich dir aber auch gerne welche per Mail schicken. Vielen Dank auf jeden Fall für deine großartige Seite und die Hilfe bei der Suche.

        Nagende Grüße
        die Ratte

  6. Ich habe auch einen Sekretär zum bemalen, um das Chaos etwas in Schach zu halten. In meinem Fall ist das ein großer von Ikea mit viel Regalaufbau oben drauf.
    Da er ohnehin vollgestopft ist bis zum Anschlag (ich hab noch Nageldesign Kram mit drin) haben wir rechts, im großen Fach, ein kleines Regalbrett quer angebracht (einfach dünne Leisten rechts und links in das Schrankfach geklebt, Boden drauf, fertig). Darauf stehen nun meine wichtigsten Farben und, da das Regal nicht so tief ist wie der Schrank, haben wir da einfach eine solche Klemmlampe vorme am Brett angeklemmt:
    https://www.amazon.de/gp/product/B08P5G9ZV5/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

    Diese ist leider nicht mehr verfügbar, aber es gibt genug in der Art. Sie ist so flexibel, dass ich sie einfach in das Fach reinbiegen kann, wenn ich den Schrank schließe. Und diese beiden schwenkbaren Arme machen wirklich gut Licht.
    Das Kabel geht durch ein Loch im hinteren Schrank (das war schon so) in den unteren Teil des Schranks, unten drin ist eine Mehrfachdose, da durch die Doppelbelegung ja so einige Geräte angeschlossen werden müssen.

    Vielleicht ist das was für dich?

    Liebe Grüße!

    1. Hi Sandra,
      sorry, hab deinen Post jetzt erst gesehen. Wie oben geschrieben,habe ich jetzt eine Lösung gefunden. dennoch vielen Dank für deinen Tip. Muss allerdings gestehen, dass ich ungern eine Lampe hätte, die ich dann auch immer wegräumen muss. Aber verkehrt ist die Idee definitiv nicht 🙂

      Nagende Grüße
      die Ratte

  7. Hallo!
    Zuerst ein großes Lob und ein ebenso großes Danke für diese Seite!! Ich habe mit dem Hobby gerade angefangen und habe hier vieles gefunden, dass ich dankbar angenommen habe. Noch dazu, weil ich hier vieles, das ich in dem Workshop, den ich zuvor besucht habe, wieder gefunden habe. Persönlich gefällt mir auch, dass hier alles schriftlich festgehalten ist. Ich bin kein Video Seher, Lesen ist einfach zeitsparender. Die Infos eines 10 min Videos, kann ich über den Text in 1-2 min aufnehmen. Natürlich ist es gerade beim Bemalen wichtig, die Techniken Live oder per Video zu sehen.
    Zur Beleuchtung, nach dem Lesen hab ich gleich bei Amazon gestöbert und habe, wie ich finde, eine tolle Lampe gefunden: https://www.amazon.de/gp/product/B0B68F1BWR/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1
    Für mich war die Tischhalterung wichtig, aber diese Lampe hat zwei Beleuchtungskörper, die individuell regelbar sind, 4 Farbtemperaturen 3000K, 4000K, 4800K, 5500K und dimmbar. Dazu sind die beiden Schwenkarme mit den Lampen jeweils um 270 Grad drehbar. Und dank der 3 Gelenke, kann man die Lampe weit herunterschwenken und hat dadurch von links, rechts und oben optimale Beleuchtung beim Bemalen. Achja, die Lichtstärke wenn die Lampe heruntergeschwenkt ist, liegt bei über 2000 Lux. Also meines Erachtens eine klare Empfehlung.
    Und zum Abschluß, mach weiter so, ich bin schon auf die nächsten Beiträge neugierig.

    1. Hallo Friedrich,

      vielen herzlichen Dank für dein Lob und vor allem deinen Input. Ich werde mir diese Lsmpe mal genauer ansehen. Sie sieht aus wie etwas, was ich selbst schon gesucht habe und mir vielleicht tatsächlich bestellen werde.

      Viele Grüße!

  8. Coole Lampe! Brauch ich nicht am Bemaltisch, aber am Fototisch für Produktfotografie könnte das der Hammer sein.
    Danke für den Tipp.

    Ratte: Durch das Brett innen muss ich die Lampe nicht abmachen. Ich biege sie nur in den Schrank und mache die Klappe zu 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert