Grundieren (Priming)

Sobald das Modell aus dem Gussrahmen herausgelöst, alle überstehenden Grate sauber entfernt und das Modell soweit zusammengesetzt wurde, wie es für die Bemalung erforderlich ist, bringen wir das erste Mal Farbe aufs Modell: die Grundierung.

Theorieteil:

Praxisteil:

Sonstiges:

Falls du kein Interesse an der Theorie zu diesem Thema hast und einfach nur wissen möchtest, was genau du machen solltest, um deine Miniatur ordentlich zu grundieren, kannst direkt in den Praxisteil springen.

Wozu dient die Grundierung?

Die Hauptaufgabe der Grundierung ist das Schaffen eines Untergrundes, auf dem die eigentlichen Farben möglichst gut haften. Man spricht hier auch von einem „Haftvermittler“. Kunststoff oder auch Metall sind relative glatte Materialien. Wenn man also Farben direkt auf diese glatten Oberflächen aufträgt, kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass sich die Farben während und auch nach dem Bemalprozess wieder abreiben. (Vor allem dann, wenn die Figuren in Spielen zum Einsatz kommen.) Die Grundierung hingegen schafft mikroskopisch kleine Unebenheiten, an denen sich die nächsten Farbschichten gut „festhalten“ können. Physikalisch gesehen ist es so, dass viele kleine Unebenheiten mehr Oberfläche besitzen als eine glatte Fläche. Die nächste Farbschicht findet also mehr Oberfläche, an der sie haften kann.

Außerdem kann eine Grundierung dazu dienen, einen farblich weitestgehend einheitlichen Untergrund zu schaffen. Das ist vor allem dann von Interesse, wenn das Modell aus unterschiedlichen Materialien (z.B. Metall, Plastik, Resin, Kork) besteht.

Warum halten Grundierungen am Modell?

Dies hat vor allem etwas damit zu tun, dass Grundiersprays anders zusammengesetzt sind als unsere üblichen Acryl-Modellbaufarben. Im Gegensatz zu letzteren enthalten sie Lösungsmittel (zumindest diejenigen, die mit einer Spraydose aufgetragen werden). Sobald dieses nach dem Aufsprühen verflogen ist, bilden die übrig gebliebenen Farbpigmente eine robuste Oberfläche. Bei Kunststoffmodellen wird zudem die Oberfläche minimal angelöst, sodass die Grundierung geradezu mit dem Modell verschmilzt. (Natürlich nicht so sehr, dass die Konturen des Modells verlaufen würden.

Welche Möglichkeiten gibt es, sein Modell zu grundieren?

Spraydose

Das wohl am weitesten verbreitete Verfahren, seine Miniatur zu grundieren, ist sicherlich die Verwendung einer Spraydose. Die Handhabung ist extrem einfach (siehe unten) und man benötigt keine weitere Ausrüstung. Aufgrund der im Grundierspray enthaltenen Lösungsmittel sollte man die Grundierung jedoch im Freien oder zumindest in einem sehr gut belüfteten Raum durchführen.

Airbrush

Eine Alternative zur Spraydose ist das Grundieren mit Hilfe eines Airbrush. Im Gegensatz zur Spraydose enthalten Airbrush-Grundierungen jedoch keine Lösungsmittel. Hier gehen die Meinungen der Hobbyisten, die ich kenne, durchaus auseinander. Während die einen dies als Vorteil betrachten, da die Farbe nahezu geruchlos ist, sehen andere dies als klaren Nachteil, da sich Airbrush-Grundierungen tendenziell doch eher leichter vom Modell ablösen lassen als lösungsmittelhaltige Sprays.

Pinsel

Die dritte Möglichkeit ist, seine Miniatur mit einem Pinsel zu grundieren. In diesem Fall trägt man die Grundierfarbe so dünn wie möglich mit einem Pinsel auf. Grundsätzlich lassen sich alle Farben, die man mit dem Airbrush aufsprühen kann, auch mit einem Pinsel auftragen. Hin und wieder lese ich, dass dieses Verfahren nicht oder kaum funktioniere, weil man viele Schichten übereinander legen müsse, um eine deckende Wirkung zu erzielen. Ich glaube jedoch, dass diesen Meinungen ein Missverständnis zu Grunde liegt. Noch einmal: Die Hauptaufgabe der Grundierung besteht in ihrer Funktion als Haftvermittler. Deckkraft ist in diesem Bemalschritt nicht zwingend notwendig.

Ich selbst habe jahrelang fast nur Spraydosen zum Grundieren verwendet. Mittlerweile (Aktualisierung Juni 2022) verwendet ich meistens Airbrushgrundierungen. Da dies jedoch das Vorhandensein eines Airbushs voraussetzt, werde ich im Folgenden auf den Einsatz von Spraygrundierungen eingehen.

Welche Farbe sollte ich zum Grundieren verwenden?

Auch bei der Farbwahl gehen unterschiedliche Bemaler durchaus unterschiedliche Wege. Die meisten Miniaturenbemaler verwenden wohl eine schwarze, eine weiße oder eine graue Grundierung.

Schwarz hat den Vorteil, dass es nicht so dramatisch ist, wenn man einmal eine kleine, schwer erreichbare Vertiefung des Modells nicht mit dem Pinsel getroffen hat. In der Regel wirkt die schwarze Grundierung dann wie ein Schatten bzw. so, als hätte man diesen Bereich mit Absicht dunkel gelassen.

Weiß hingegen erleichtert dem Maler die Arbeit bei hellen Farben wie Gelb deutlich. Normalerweise benötigt man nur zwei dünne Schichten, um ein strahlendes Ergebnis zu erzielen. Versucht man hingegen helle Farben auf einer schwarzen Grundierung aufzutragen, sind mehr Schichten notwendig.

Grau ist – wenig überraschend – der Mittelweg, bei dem Vor- und Nachteile von Schwarz und Weiß weniger stark ins Gewicht fallen. Außerdem habe ich selbst den Eindruck, dass ich von einer grauen Grundierung weniger stark „geblendet“ werde als von rein weißen oder schwarzen Oberflächen. Das mag allerdings anderen Malern anders gehen.

Um zu vermeiden, dass man von Reflexionen der Schreibtischlampe auf der Miniatur geblendet wird, sollte die Grundierung aber auf jeden Fall ein mattes Finish aufweisen.

Space Marine (GW): links Grundierung weiß; rechts Grundierung schwarz

Wenn man im weiteren Verlauf mit dünnen Farbschichten arbeitet (und das sollte man, um ein möglichst glattes Ergebnis zu erreichen), kann sich die Wahl der Grundierungsfarbe durchaus auf das Gesamtergebnis auswirken.

die beiden gleichen Modelle mit drei dünnen schichten Macragge Blue (GW)

Die Unterschiede sind nur subtil und verschwinden mit jeder weiteren Farbschicht ein wenig mehr, sodass die Wahl der Grundierung für das Endergebnis in den wenigsten Fällen eine echte Rolle spielen wird. In dem Beispiel oben wurden beide Modelle mit drei dünnen Schichten blauer Farbe bemalt und das Ergebnis unterscheidet sich nur wenig. (Auf dem Foto ist der Unterschied kaum zu erkennen – wenn die Figuren vor einem stehen, werden die Auswirkungen der Grundierung etwas deutlicher.)

Anders sieht es übrigens aus, wenn man mit transparenten Farben arbeitet. Hier spielt die Wahl der Grundierung bzw. der Grundierungen eine entscheidende Rolle. Siehe hierzu auch weiter unten Pre-Shading bzw. Dusting.)

Einige Firmen wie, wie z.B. GW/ Citadel oder Army Painter vertreiben auch Sprühdosen mit anderen Farben (*). Offiziell gelten diese bei Citadel zwar nicht als Grundiersprays, doch weisen sie meiner Meinung nach die wichtigste Eigenschafte auf, die man von einer Grundierung erwarten kann: Sie halten sehr gut am Modell und die nachfolgenden Farbschichten haften wiederum ebenso gut an der Grundierschicht.

Wie genau grundiere ich denn nun?

Im Folgenden beschreibe ich die jahrelang von mir favorisierte Möglichkeit, seine Miniaturen zu grundieren: mit einer Spraydose.

Im Idealfall grundiert man seine Figuren an einem möglichst trockenen und nicht zu kalten Tag, denn die Grundierung sollte man aufgrund der ungesunden Dämpfe möglichst draußen vornehmen. (Lagern sollte man die Spraydose allerdings drinnen, wo es weniger Temperaturschwankungen gibt.)

Die Figur wird dann in einem Abstand von etwa 25-30 cm im 45° Winkel schräg von oben angesprüht – und zwar von vorne, von hinten und von beiden Seiten. Wichtig ist, dass man nur kurze Sprühstöße abgibt und nicht etwa sekundenlang auf die Figur einsprüht (dies würde zu einer viel zu dicken Farbschicht führen). Anschließend wiederholt man das Ganze noch einmal im 45° Winkel von schräg unten.

Ork (GW)

Auch wenn man sich beim Besprühen des Modells viel Mühe gibt, kann es immer einmal wieder vorkommen, dass die Grundierung einzelne, verdeckte Stellen nicht erreicht. In dem Bild oben wurde die Stelle unter dem Bizeps und der Griff der Granate kaum grundiert. Das ist jedoch nicht weiter schlimm. In der Regel sind dies ja genau die Stellen, die man selten bis gar nicht anfasst, sodass die Farbe an diesen Stellen auch weniger beansprucht wird. Wenn man wirklich sichergehen will, kann man natürlich immer noch einen weiteren Sprühstoß auf diese Stellen geben, um einen wirklich gleichmäßigen Untergrund für die nächsten Bemalschritte zu erreichen. Man sollte dabei jedoch darauf achten, dass die Grundierung nicht zu dick aufgetragen wird, da sonst Details verschwinden können. In dem Beispiel oben liefe man Gefahr, die Kontur zwischen Nagelbett und Finger zu verlieren.

Wenn man nur eine Figur grundieren möchte, bietet es sich an, sein Modell auf einer Halterung (z.B. einem Korken oder auch der Kappe der Spraydose) zu befestigen, um sie in der Hand halten zu können, ohne Fingerabdrücke auf der feuchten Grundierung zu hinterlassen. Ich selbst verwende hierzu gerne Patafix (*) oder ähnliche Produkte.

Vor allem dann, wenn man seine Miniaturen in Spielen einsetzt, wird man mehr als eine Figur grundieren wollen. Hierfür bietet es sich an, die Figuren auf einem dicken Stück Pappe oder auch einem Holzbrettchen zu befestigen – auf diese Weise kann man immer gleich alle Figuren gleichzeitig wenden. Außerdem ist es sinnvoll, die Figuren in einer Box (z.B. einem Schuhkarton) zu besprühen, damit sich die Farbpigmente im Sprühnebel nicht auf der gesamten Umgebung ablegen.

Unter Umständen kann es sinnvoll sein, sein Modell in Baugruppen einzuteilen und in unterschiedlichen Farben zu grundieren – natürlich setzt das voraus, dass das Modell aus mehreren Einzelteilen besteht, die erst noch zusammengeklebt werden müssen. Wenn man also beispielsweise eine Miniatur in schwarzer Rüstung, aber mit einem gelben Helm bemalen möchte, spart man sich später etwas Arbeit, wenn man die Rüstung schwarz und den Helm weiß grundiert.

Pre-Shading/ Dusting

Wie bereits beschrieben, ist die zentrale Aufgabe der Grundierung ihre Funktion als Haftvermittler. Dennoch kann man sich alle weiteren Bemalschritte mit einem recht einfachen Kniff in dieser Phase durchaus erleichtern: Nachdem man sein Modell schwarz grundiert hat, kann man noch eine weitere – dieses Mal weiße – Grundierung von oben (45° oder mehr von allen Seiten) auftragen.

Das Modell in dem Beispielbild sieht aus, als wäre es mit Puderzucker bestäubt worden – man spricht hier auch von dusting. (Die Körnung ist mir in diesem Beispiel etwas grob bzw. „klecksig“ geraten. Wie es dazu gekommen sein kann, erkläre ich weiter unten.)

Viele Miniaturenbemaler bemalen ihre Figuren so, als würde sich über ihnen eine Lichtquelle (z.B. die Sonne) befinden – man spricht hier von zenithal highlighting. Wenn man nun also kurze weiße Sprühstöße von oben auf die schwarze Figur gibt, bleibt die weiße Grundierung an den hervorstehenden Elementen der Miniatur hängen und man erhält relativ natürlich wirkende Highlights. In dem Beispiel oben sind die Schultern und der Helm fast weiß und der Bereich zwischen den Beinen bleibt schwarz. Wenn man anschließend das Modell mit durchscheinenden Farben (Lasuren, Inks, Washes) bemalt, stellt dieses Verfahren ein pre-shading dar – würde man das Modell nun beispielsweise komplett blau einfärben, würden die weißen Bereiche hellblau erscheinen, und die dunkleren Bereiche würden dementsprechend dunkler bis sogar schwarz erscheinen. Sollte man jedoch seine Farben deckend auftragen wollen (und das ist meistens der Fall), ist es sinnvoll, an dieser Stelle ein paar Fotos von seiner Miniatur zu machen, um später Referenzmaterial zu haben, wenn es darum geht, sich zu entscheiden, wo man seine Highlights setzt.

Ein alternativer Einsatz des dusting wäre es, seine Miniatur sowohl 45° von oben als auch 45° von unten mit Weiß zu besprühen. Auf diese Weise verliert man zwar den zenithal highlight Effekt, doch treten hier die Struktur und die Details der Miniatur deutlich hervor. Zudem „blenden“ einen die einfarbigen Oberflächen nicht mehr.

Mögliche Fehlerquellen

Nach dem Grundieren ist auf dem Schulterpanzer der linken Figur eine unschöne Struktur entstanden. Falls ähnliche Probleme bei dir auftauchen, solltest du überlegen, ob vielleicht einer der folgenden Punkte zutreffen könnte:

  1. Die Sprühdose wurde nicht lange genung vor ihrem Einsatz geschüttelt. Das bedeutet, dass die Farbe nicht genug Zeit hatte, sich ordentlich zu durchmischen.
  2. Die Farb- oder die Außentemperatur war zu niedrig. Idealerweise sollte die Außentemperatur mindestens 15° C betragen. Ist die Umgebungstemperatur zu niedrig, können die Farbpartikel beim Sprühen unter Umständen zu schnell aushärten und verbinden sich auf der Oberfläche der Figur nicht mehr zu einer homogenen Schicht. Allerdings ist dabei die Umgebungstemperatur deutlich weniger wichtig als die Temperatur der Farbe. Wenn die Farbe etwa Zimmertemperatur hat, sollte man auch bei wenigen Grad Außentemperatur keine Probleme haben, wenn man nur ein paar Miniaturen auf einmal besprüht.
  3. Die Sprühentfernung zum Modell ist zu groß. Hierbei tritt letztendlich der gleiche Effekt auf, wie bei 2. Die Farbpartikel fliegen so lange, dass sie unterwegs antrocknen.
  4. Die Sprühentfernung zum Modell ist zu niedrig oder die Sprühstöße sind zu lang, sodass sich die Grundierung anstaut, Details verschwinden lässt und sich ggf. sogar als Struktur aufbaut.
  5. Die Spraydose ist zu alt (und die Farbpigmente bereits angetrocknet) bzw. von schlechter Qualität (auch bei guten Marken kann es einmal zu schlechten Chargen kommen).
  6. Ein unsauberer Arbeitsplatz: Wenn in der direkten Nähe des Modells zu viel Staub herumliegt, wird dieser ggf. durch die Sprühstöße aufgewirbelt und landet dann als Struktur auf dem Modell.
  7. Die Luftfeuchtigkeit ist zu hoch. Die Farbe sammelt unterwegs noch weitere Feuchtigkeit ein, die dann zu unerwünschten Effekten auf der Miniatur führt.

(In meinem Beispiel oben links lag übrigens eine Kombination der Gründe 1, 2, 5 und 6 vor. 😉 Das kommt davon, wenn man es eilig hat und in der Garage noch eine fast leere Dose Grundierspray findet…)

Bei dem Modell auf der rechten Seite, wurde die Grundierung nicht völlig deckend aufgetragen. Der Grund hierfür liegt in einer zu großen Sprühentfernung zur Figur. Für die meisten Situationen ist diese Grundierung jedoch völlig ausreichend.

Kann eine Grundierung auch für andere Dinge eingesetzt werden?

Miniaturenbemaler, die sehr genau arbeiten möchten und sich an kleinsten Kratzern auf ihren Modellen stören, setzen Grundierungen auch als Mikrofüller ein. Das heißt, sie grundieren das Modell und schleifen die Grundierung dann wieder bis auf das Plastik/ Metall herunter. Die Grundierung, die sich in kleinsten Vertiefungen angesammelt hat, verbleibt dort und füllt diese auf diese Weise. Natürlich ist dieses Vorgehen eher für größere Oberflächen geeignet, bei denen man ein sehr glattes Finish erreichen möchte. Wenn man Grundierung auf diese Weise einsetzen möchte, sollte man darauf achten, dass sie „schleifbar“ ist.

Welche konkreten Produkte verwende ich?

Für Grundierungen gibt es viele namhafte Hersteller, die man in aller Regel guten Gewissens verwenden kann. Ich selbst verwende in der Regel die nachfolgend verlinkten Produkte und habe damit gute Erfahrungen gemacht:

Im Übrigen gibt es auf www.gw-fanworld.net einen Thread voll mit Erfahrungsberichten zu unterschiedlichen (und teils auch deutlich günstigeren) Grundierungen. Hier ist der Link zum Forum.

So, ich bin ein wenig überrascht, wie lang dieser Text nun doch geworden ist. War der Artikel für dich hilfreich? Über einen Kommentar oder weiterführende Fragen freue ich micht natürlich sehr.

40 Replies to “Grundieren (Priming)”

  1. Dank Deiner Ausführlichkeit, mit der Du das Thema Grundierung darstellst, sind mir als Greenhorn viele Zusammenhänge verständlich geworden! Vielen Dank für Deine gründliche Arbeit!

    Reicht für den Anfang ein graues Spray als Grundierung oder sollte man sich gleich s/w-Sprays zulegen?

    Über eine kurze Antwort freue ich mich sehr!

    1. Hallo Norman,

      vielen Dank für das Lob. Das freut mich wirklich sehr!

      Meiner Meinung nach reicht anfangs ein graues Spray völlig aus. Wenn ich mit deckenden Farben arbeite und somit kein pre-shading benötige, verwende ich in der Regel auch einfach eine graue Grundierung. Achte beim Auftragen der anschließenden Grundfarben einfach darauf, dass auch in den Vertiefungen alle Stellen Farbe abbekommen. Wenn man da sorgfältig ist, ist das Arbeiten mit einer grauen Grundierung vermutlich einfacher als das Malen auf einer schwarzen Grundierung.
      Das von mir beschriebene Dusting kann zwar wirklich hilfreich sein, kann aber auch zu einer leicht grisseligen Struktur führen, wenn man das weiße Spray von zu großer Entfernung aufträgt. (Das habe ich soeben auch noch im Artikel ergänzt.)

  2. Hallo Bemalmini,

    Ich bin ein totaler Neuling, was das Bemalen von Minis angeht.
    Ich möchte vom Spiel Nemesis die Aliens bemalen (sehen aus wie aus dem gleichnamigen Film Alien). Jetzt habe ich u.a. bei dir vom Zenithal Priming gelesen und dass es die Struktur der Figuren sehr gut hervorhebt.
    Mein Plan wäre daher gewesen, mit 3 Farben zu primen (schwarz->grau->weiß) und anschließend mit einem dunklen wash zu beginnen. Allerdings sollen die Figuren ja sehr dunkel werden und nun habe ich bedenken, dass durch das helle Priming die Minis nicht wirklich dunkel werden.
    Wenn ich allerdings gleich mit einer dunklen Basisfarbe beginne, kann ich mir das Primen eigentlich gleich sparen, weil z. B. Schwarz das weiß vom Primen gleich überdeckt.
    Macht also bei dunklen Figuren das Zenithal Primen überhaupt Sinn?
    Hättest du ein paar Tipps, wie ich in diesem Fall am besten vorgehen?

    Schon mal vielen Dank, auch für deine tollen Tutorials.

  3. Hallo Hagmak,

    vielen Dank für deine freundliche Rückmeldung.

    Zu deiner Frage:
    Dein Vorgehen kann durchaus sinnvoll sein, ist aber auch nicht ganz einfach. Letztendlich kannst du ja so viele Schichten Wash auftragen, wie du möchtest, um deine Miniatur so dunkel zu bekommen, wie du das willst. Das ist also vermutlich nicht so sehr das Problem. Das Problem könnte eher sein, dass ein sehr dunkles Wash (also vor allem Schwarz) auf sehr hellen Flächen leicht fleckig geraten kann und das wäre ja für dein konkretes Projekt eher nicht gewünscht.

    Allerdings sind die Aliens aus den Alien Filmen ja wirklich sehr dunkel bzw. schwarz und vielleicht wäre ein anderes Vorgehen etwas effektiver. Denkbar wäre beispielsweise, dass du normal schwarz primst und dann anschließend mit Grau und (ganz leicht) mit Hellgrau/Weiß trockenbürstest. Wichtig wäre dabei, dass du mit einem weichen Pinsel (Makeup-Pinsel) arbeitest und dir Zeit nimmst (also immer nur ganz ganz wenig Farbe auf dem Pinsel hast). Anschließend könntest du dann mit einem dünnen Wash über die Miniatur gehen. Diese Verfahren würde dann aber zu einem etwas anderen Ergebnis führen, da weniger die Flächen, sondern viel eher die Kanten der Miniatur betont werden würden – was ggf. fast schon metallisch wirken könnte (was wiederum bei den Aliens ja gar nicht so verkehrt wäre).

    1. Noch ein Nachtrag: Auch wenn das an deiner Frage vorbeigeht, möchte ich nur kurz auf diese Farben hier hinweisen: https://amzn.to/2RxNjhw (*)

      Es handelt sich dabei um Farben, die je nach Lichteinfall die Farbe wechseln (also wie bei einem Flip-Flop-Lack beim Auto) und ich habe schon gesehen, wie sie sehr überzeugend auf Alien Modellen eingesetzt wurden.

      Wie gesagt, das hat mit deiner konkreten Fragen wenig zu tun, aber ich wollte zumindest darauf hingewiesen haben, weil mir der Effekt auf diesen Modellen so gut gefällt.

      1. Danke für deine ausführliche Antwort und den Hinweis mit den Farben.
        Tatsächlich habe ich ein Video gefunden, in dem jemand deine beschriebene Methode zum bemalen der Aliens verwendet hat. Er hat sogar extra eine metallische Farbe für das Dry brushing verwendet.
        Deinen Tipp mit den schimmernden Farben finde ich auch sehr interessant. Es sind zwar Air brush Farben aber ich schätze mal, ich könnte diese wohl auch mit dem Pinsel auftragen. Sollten halt recht dünne Schichten sein.

        Vielen Dank noch mal und mach weiter so. Deine Seite hilft einem Neuling wie mir extrem weiter.

  4. Hi Bemalmini,
    Jetzt hätte ich wieder ne Frage, nachdem :).
    Bin jetzt auf die Contrast Farben von GW gestoßen, die ja im Endeffekt die Base, Wash und Highlight Farbe in einem sind. Zumindest für mich als Anfänger klingt das natürlich sehr gut um schnell erste gute Ergebnisse zu erzielen.
    Jetzt frag ich mich nur, wie die Contrast Farben mit dem Zenithal Prime zusammenpassen, da es ja spezielle Grundierfarben (Grau und Weiß) für diese Farben gibt. Auf anderen Grundierfarben scheinen die Contrast Farben wohl nicht so gut zu wirken.
    Hast du Erfahrung mit den Farben speziell was das Zenithal Primen angeht?

    Vielen Dank und schöne Grüße
    Hagmak

    1. Hallo Hagmak!
      Die Contrast Farben funktionieren grundsätzlich erst einmal auf jeder Grundierung. Ich besitze ein paar Contrast Farben und habe sie auch schon eingesetzt. Die speziellen Grundierungen von GW habe ich aber nicht – trotzdem war ich mit dem Ergebnis zufrieden.
      Angeblich sollen die Contrast Grundierungen etwas „rutschiger“ sein, sodass überschüssige Farbe besser in die Vertiefungen abrutscht und dann dort wie ein Wash wirkt. Ich stelle mir das ein wenig so vor wie nach einer Behandlung mit einem Glanzlack.
      Zum Zenithal Priming: Grundsätzlich funktioniert dies mit Contrast Farben sehr gut – ich würde beides sogar als ideale Ergänzung für ein schnelles, gutes Ergebnis halten. Allerdings sind die Contrast Farben ja durchscheinend bzw. unterscheiden sich auch innerhalb der Contrast Serie sehr stark in ihrer Deckkraft. Du kannst aber davon ausgehen, dass die Contrast Farben auf schwarzer Grundierung nicht gut funktionieren, weil sie kaum noch sichtbar sein werden. Aus diesem Grund muss man das Zenithal Priming etwas heller gestalten, als man es sonst tut. Du könntest also beispielsweise mit Grau, Hellgrau, Weiß arbeiten oder ggf. auch mit Braun, Beige, Hellbeige/Knochenfarben.

      Oder noch einfacher: Du grundierst das Modell z.B. Grau/Hellgrau (das hängt auch etwas von den konkreten Contrast Farben ab, die du verwendest – bei vielen sehr hellen Farben, würde ich zu einer möglichst hellen Grundierung raten) und bürstest es dann mit mit einer Contrast Grundierungsfarbe mit einem weichen Schminkpinsel trocken.
      Ich hoffe, dass das etwas hilft.

  5. Hallo Rouven,
    Nachdem ich nun so langsam begonnen habe selber zu primen, und den Sinn dahinter verstehe sind mir doch 2 Fragen zu Deinem Artikel gekommen?!

    1.
    Was bringen „bunte“ grundieren bzw. haben die wircklich einen mehrwert bzw. wie sind deine Erfahrungen?

    2.
    Bei dem Abschnitt won Bilder zu den blauen space Marines sind schreibt du zierst die Wahl der grundierung wirkt sich aus und im nächsten Satz schreibst du mit jeder Schicht
    Wird es immer subtiler urn die Wahl der grundierung spielt keien grosse Rolle mehr?!
    Das verstehe ich irgendwie nicht.

  6. Hallo Stefan,

    bunte Grundierungen verwende ich vor allem dann, wenn ich Miniaturen bemale, bei denen eine Farbe stark dominiert. Als Beispiel: Du möchtest eine Miniatur so bemalen, als wäre sie in braunes Leder gekleidet. Wenn du nun eine braune Grundierung verwendest, benötigst du nur wenige dünne braune Farbschichten (bzw. ggf. nur eine Schicht), um den gewünschten Farbton zu erzielen.
    Stell dir das Erreichen einer satten, sauberen Farbschicht wie das Erklimmen eines Berges vor. Wenn deine Grundierung der Farbe ähnelt, die du zum Schluss erreichen möchtest, beginnst du den Berganstieg quasi schon recht dicht unter dem Gipfel. Versuchst du aber z.B. ein sauberes Weiß auf einer schwarzen Grundierung hinzubekommen, fängst du deinen Aufstieg im tiefsten Tal an.
    Letztendlich können bunte Grundierung eine Abkürzung sein und sind vor allem dann eine Option, wenn man z.B. fürs Tabletop eine komplette Armee bemalen möchte.

    Meine Erfahrungen mit bunten Grundierungen sind durchaus gut und ich greife beim Bemalen von Armeen auch auf sie zurück. Sie sind aber nichts, was man als absolutes Muss bezeichnen sollte. Meistens verwende ich einfach eine hellgraue Grundierung oder Schwarz mit grauem und hellgrauem Pre-Shading.

    Zur zweiten Frage:
    Je mehr Farbschichten du auf eine Miniatur bringst, desto besser decken diese (desto weniger Licht lassen sie durch). Das führt dazu, dass die Farbe der Grundierung nicht mehr durchschimmert und somit (zumindest farblich) keinen Einfluss auf das Endergebnis mehr hat.
    In meinem Beispielbild verwende ich ja eine recht dunkle Farbe. Hätte ich z.B. Gelb oder Orange genutzt, hätte sich die darunterliegende Grundierung deutlicher ausgewirkt. Gelb auf schwarzer Grundierung wirkt fleckig und eher grünlich. Hier benötigt es viele Schichten gelber Farbe, um ein wirklich gelbes Finish zu erreichen. Gelb auf Weiß bleibt gelb und weitere Farbschichten werden den Farbton nicht mehr stark beeinflussen.

    Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausdrücken und deine Fragen beantworten konnte.

  7. Hallo Markus,

    wenn ich grau grundiere, greife ich selbst immer auf meinen Airbrush zurück, sodass ich dir leider nicht mit Erfahrungen aus erster Hand dienen kann.

    Da du dich als Anfänger bezeichnest, würde ich aber erst einmal auf ein Produkt zurückgreifen, das explizit für unser Hobby gedacht ist. So reduzierst du schon mal die Probleme, die durch den Einsatz völlig ungeeigneter Produkte entstehen können.

    Gängige Marken für Farbsprays sind neben GW, noch Army Painter, Vallejo oder auch Tamya.
    Bei dieser Auswahl würde ich dir wohl Vallejo (*) empfehlen, da ich bereits mit Vallejo Sprays gearbeitet habe und diese wirklich gut fand. Explizit deren graue Grundierung habe ich aber noch nicht verwendet. Die Dose ist allerdings nicht gerade günstig.
    Die Grundierungen von Army Painter stehen in dem Ruf, etwas zu glatt zu sein, sodass die Farben darauf nicht so gut haften.
    Games Workshop hat keine „echte“ graue Grundierung. Allerdings lassen sich deren Farbsprays grundsätzlich auch als Grundierung einsetzen. Ich habe das schon mehrfach gemacht und hatte damit keine Probleme und auch in ihren Videos sieht man das immer mal.
    Mit den Farben von Tamya habe ich bisher noch keine Erfahrungen gesammelt.

    Auch wenn ich dir jetzt leider nicht DIE Farbe nennen konnte, hofffe ich, dass dir meine Überlegungen zumindest etwas weiterhelfen.

    1. Hallo,
      vielen Dank für deine Tipps. ich probiere mal die graue Grundierung von Vallejo.
      Als Farbstarterset habe ich mir mal das Startset von Army Painter ausgesucht. Da sind 9 Farben und ein Wash dabei. Ich denke, das sollte für den Anfang mal reichen. Da ich ja die Farben dann auch noch mischen kann.
      Nochmals vielen Dank und viele Grüße

      Markus

  8. Hallo Markus,

    das klingt nach einem guten Start.
    Falls du Lust hast, kannst du ja mal berichten, wie du mit den Farben und vor allem der Grundierung zurechtgekommen bist.

  9. Hallo, hallo!
    Erstmal ein ganz dickes Lob vorweg:
    Dein Blog ist wirklich fantastisch und ich habe ihn regelrecht verschlungen!
    Ich selbst bemale ( mehr schlecht als recht 😅 ) schon seit langer Zeit meine Fantasy Orks, aber ich habe das bislang immer getan, ohne mir große Gedanken darüber zu machen – und dementsprechend „rundum zufrieden“ bin ich mit den Ergebnissen… 😕
    So habe ich z.B bislang tatsächlich noch die Emallie Farben von Revell benutzt ( wie konnte ich nur?! ) und bei allen Figuren quasi nur die Grundfarben geblockt – schon auf die Idee, mit einem Shade noch etwas mehr aus den dürftigen Ergebnissen herauszuholen, bin ich bislang nicht gekommen…
    Und es ist genauso, wie Du es beschrieben hast:
    Am Ende steht der Ork da und ist trotz aller Mühe und egal wie sauber man auch gearbeitet hat, eben nur so lala…
    Man weiß aber auch nicht mehr was ( und wie! ) man noch etwas verbessern kann – also bleibt er eben so.

    Und wenn ich mir nun all deine Tipps so durchlese bin ich momentan doch recht erschrocken darüber, mit wieviel Unwissen ich bislang meinem doch so geliebten Hobby nachgegangen bin!

    Ich habe auf jeden Fall nur durch deinen Blog inzwischen gefühlt mehr gelernt als in den letzten Jahren durch’s malen – und etliche meiner Orks haben plötzlich wohl doch noch die Hoffnung, „gerettet“ zu werden!

    Deswegen auf jeden Fall nochmal Danke, Danke, Danke – und bitte mach weiter so! 😁👍

    So, nach soviel Schleimerei aber nun endlich zur Fachfrage:

    Ich habe hier noch sehr, sehr viele Miniaturen zu grundieren ( und wenn Du einen Tipp hast, wie ich mit Emallie-Farbe bemalte Plastik- Miniaturen entfärben kann, sind es bald noch mehr! 😅 ) und stelle mir da nun die Frage ob es sich preislich nicht lohnen würde, auf Baumarkt-Grundierungen, d.h. Grundierung aus dem Kfz Bereich, zurückgreifen?

    Wie der Zufall es will habe ich nämlich neulich im Baumarkt davorgestanden – und 3 Spraydosen á 400ml zu 7,99€ sind ja doch um einiges günstiger ( und ergiebiger ) als eine 400ml Dose Chaos-Black zu 15,99€…

    Natürlich weiß ich nun nicht genau, welche Inhaltsstoffe Kfz Grundierung so beinhaltet, doch denke ich mir das eine solche Grundierung – da sie ja für gewöhnlich noch mehrfach mit lösemittelhaltigem Lack überlackiert wird – doch wohl kaum von den in unserem Hobby verwendeten Farben usw. angegriffen wird – oder gäbe es bei der Verwendung ein entscheidendes Problem, das ich gerade übersehe? 🤔

    1. Hallo Dachs,

      ich bin zwar nicht der Cheff hier (der meldet sich bestimmt bald auch noch) aber begeisterter Mitleser. Ich habe durch diesen Blog meine Malfertigkeiten auch unfassbar verbessern können. Daher gebe ich gerne meine Erfahrungen mit.

      Ich rate dir dringend davon ab KfZ Grundierung zu verwenden, falls du nicht einen Vergleich wagen willst. Also wenn du KfZ und eine Miniaturen Grundierung kaufen willst um beide zu vergleichen dann tu es. Wenn du aber ein Produkt willst das funktioniert, dann lass es. Ich habe das beim Lack zum Versiegeln genauso gedacht. Ein KfZ Klarlack auf einer Miniatur sieht einfach nur schlecht aus. Außerdem ist er viel gröber und verschließt gerne mal Details. Was bei einem KfZ erwünscht sein kann ist bei einer Miniatur fatal. Ich gehe stümperhaft einfach mal davon aus, dass ähnlich anderes Verhalten auch bei der Grundierung vorliegt.
      Aber das ist kein Problem. Tatsächlich sind meines Wissens die Citadel (GamesWorkshop) Produkte mit die teuersten. Ob das daran liegt, dass die aus UK kommen oder einfach überragend sind kann ich nicht sagen. Was ich bisher verglichen habe kann ich sagen, ja die sind sehr gut (außer Pinsel). Es gibt aber viel günstigere Varianten die ebenfalls gut funktionieren. Ich habe selbst mit Chaos Black angefangen. Ich habe aber letztens eine schwarze Grundierung von AK-Interactive geholt. Dadurch konnte ich direkt vergleichen. Ergebnis ist, dass die von AK-Interaktive ein kleines bisschen mehr die Details verschwinden lässt als die von Citadel. Dafür kostet sie fast nur die Hälfte. Damit war das Thema für mich erledigt und ich nutze nur noch AK-Grundierung. Mangels der passenden Farbe habe ich dann noch einen grauen Spray von Vallejo getestet und der ist ebenfalls sehr gut und ebenfalls viel günstiger als die Sachen von Citadel.
      Ich möchte nicht behaupten, dass diese 2 Marken die sind, die du unbedingt bestellen sollst. Aber ich möchte dir damit aufzeigen, dass du innerhalb des für das Hobby bestimmten Materials auch eine große Preisspanne hast. Allerdings auch eine Qualitätsspanne. Allerdings wirst du innerhalb des Hobbys eher auf ein geeignetes Produkt treffen. Es gibt auch genug Leute die Produkte aus dem Baumarkt nehmen. Doch diese sind nicht zwingend günstiger (meine Schwarze Grundierung 400ml hat 7,84€ gekostet) und außerdem muss man genau testen oder in Erfahrung bringen ob die für Miniaturen geeignet sind.

      Aus meinen eigenen Erfahrungen möchte ich dir aber raten: Verwende erstmal Produkte die für das Hobby gemacht sind. Starte dabei mit den günstigeren, denn das wird am Anfang auf jeden Fall reichen. Wenn du Erfahrung sammelst wird sich dann herausstellen ob du pingeliger wirst und eher noch besser funktionierende Produkte haben willst (meist teurer) oder dir das passt. Dann kannst du mit direkten Vergleichen versuchen herauszufinden ob ein Produkt aus dem Baumarkt gleichwertig bei günstigerem Preis ist. Würdest du gleich eine Baumarkt Grundierung verwenden und die füllt allerlei Details auf dann kannst du (provokant gesagt) auch so weiter malen wie bisher 😉 Bzw. wirst du dich wundern warum das am Ende doch nicht so toll aussieht. Aber du möchtest ja voran kommen und mit den richtigen Produkten wirst du sehen, dass du ohne großen Aufwand sehr tolle Resultate erzielen wirst!

      Ich hoffe ich konnte Helfen
      Christoph

    2. Hallo kleiner Dachs, der übers Feuer springt,
      vielen herzlichen Dank für dein freundliches Feedback. Deinen Weg über die Email-Farben habe ich ja auch hinter mir und kann wirklich sagen, dass man sich das Leben mit den richtigen Acrylfarben wirklich viel, viel leichter macht.
      Im Prinzip gilt diese Aussage auch für deine Nachfrage nach der Grundierung. Ich kann Christoph da wirklich nur beipflichten. Bei Grundierungen, die eigens für unser Hobby geschaffen wurden, kann man sich ziemlich sicher sein, dass sie auch genau das tun, was sie tun sollen. (Zumindest innerhalb eines gewissen Rahmens.) Es kann natürlich durchaus sein, dass man Glück hat und ein günstigeres Produkt findet, dass genau die Eigenschaften hat, die man von einer guten Grundierung in unserem Hobby erwartet. Es kann aber auch passieren, dass die Eigenschaften eben doch für einen anderen Einsatz ausgelegt sind. Dass unsere Farben eine unpassende Grundierung ablösen können, halte ich – wie von dir vermutet – auch für sehr unwahrscheinlich. Aber Christoph sprach ja schon das Problem an, dass ungeeignete Grundierungen ggf. Details in unseren Modellen zusetzen, weil sie eben nicht so fein sind, wie unsere Hobbygrundierungen. Ein anderes Problem könnte das erzielte Finish sein. Manche Grundierungen geraten vielleicht zu rau, andere zu glatt. Hier kommen allerdings auch persönliche Vorlieben des jeweiligen Malers ins Spiel und was der eine als zu glatt empfindet, ist vielleicht für den anderen (und dessen Bemalstil) genau richtig.
      Letztendlich läuft es wohl wirklich auf das von Christoph angesprochene Testen hinaus. Wenn du nach einer günstigeren Alternative für unsere Hobbygrundierungen suchst, solltest du die in Frage kommende Alternative unbedingt an einem Modell testen, an dem nicht gerade dein Herz hängt und gucken, ob Details leicht verschwinden. (Ein Vorher-Nachher-Fotovergleich bietet sich da durchaus an – zumal man auf Fotos heranzoomen kann und wirklich alles erkennt.) Wenn dieser Test zufriedenstellend ausfällt, du dann anschließend auch noch mit Acrylfarben gut auf dem entstandenen Untergrund malen kannst und die Farben nach dem Durchtrocknen nicht leicht wieder heruntergerubbelt werden können, hast du einen Treffern gelandet. Dann wäre es nett, wenn du davon hier vielleicht noch mal berichten könntest. 🙂

      Eine Anmerkung noch pro GW-Sprays: Ich kenne jemanden, der seinen Lebensunterhalt mit dem Bemalen von Miniaturen (in der Regel Warhammer 40k Armeen) verdient und wirklich sehr viel grundieren muss. Er verwendet ausschließlich Chaos Black von GW – und das, obwohl der Kauf dieser Sprays sein größter Ausgabeposten ist. Er sagte, er habe schon viel herumprobiert, aber war mit nichts so zufrieden, wie mit dem Chaos Black. Das soll nicht heißen, dass dieses Spray somit objektiv das beste Spray ist, aber zumindest für ihn ist es seinen Preis wert. Ich bin mir aber auch absolut sicher, dass es Leute gibt, die dies ganz anders sehen.

      Ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Spaß und Erfolg bei der „Neuentdeckung“ deines Hobbys!

      1. Noch ein Nachtrag bezüglich Figuren entfärben: Darüber werde ich demnächst mal einen Artikrl schreiben. Vorher möchte ich aber selbst noch etwas testen.

  10. Hallo in die Runde,
    ich habe mich nach langem hin her auch dazu entschloßen, das Grau nicht mehr OK ist 🙂

    Daher habe ich recht schnell deine Seite gefunden und sage vielen Dank. Hat mir sicher sehr viel Schmerz am Anfang erspart.

    Meine Frage zum Thema, ich habe heute angefangen mit der Grundierung. Habe mir spontan eine graue Grundierung von Vallejo gekauft und das hat auch echt gut funktioniert. Bin begeistert. Mein Sohn meinte, das sieht aber schon viel besser aus, Papa 😀
    Heute war es ja noch recht mild, du schreibst, unter 15° sollte man nicht machen.
    Ich war erstaunt, wie heftig das ganze „stinkt“. Also fällt drinnen machen aus..
    Aber der Winter steht vor der Tür, wie machst du es bei kälteren Außentemperaturen?
    Habe heute schnell alles grundiert, was bei 3 nicht auf dem Baum war, das kann doch keine Lösung sein?

    Vielen Dank und Grüße,
    Frank

    1. Hallo Frank,

      ja, dass es beim Grundieren nicht zu kalt sein sollte, ist zumindest der Hinweis, den man auf den meisten Dosen findet. Meine Erfahrung sagt mir aber, dass die Temperatur der Farbe viel wichtiger als die Umgebungstemperatur ist. Wenn du die Spraydose bei Zimmertemperatur lagerst, solltest du beim Sprühen in der Regel kein Problem haben. Ich wollte das in meinem Artikel oben schon seit einer Weile mal relativieren.

      Wichtiger ist da eher noch die Luftfeuchtigkeit. An einem nasskalten Tag würde ich das mit dem Grundieren wohl doch eher verschieben. (Auch das werde ich oben noch ergänzen müssen.)

      Es gibt dazu übrigens ein recht lustiges Video von Miniac, in dem er behauptet und auch zeigt, dass grundieren bei niedrigen Temperaturen kein Problem darstellt: https://m.youtube.com/watch?v=gzieAGj3XK4&t=108s

      Viele Grüße!

      1. Hey, das ist ein sehr guter Hinweis! Ich habe in letzter Zeit immer im schlecht belüfteten Keller grundiert. Dazu habe ich mangels eines Heizlüfters mit einem Fön die Temperatur auf 15°C+ aufgeheizt. Da ist danach alles im Sprühstaub benetzt. In diesem Fall teste ich das auch mal mit Dose vorwärmen und dann draußen besprühen!

        Danke!

  11. Hallo, ich bin als absoluter Neueinsteiger vor 2 Monaten ins Hobby eingestiegen und glücklicherweise auf deine Seite gestoßen, habe schon viele Tipps gefunden die mir den Einstieg vereinfacht haben. Danke dafür schonmal! Eine Frage hätte ich zum Zenithal Highlighting. Ich würde gerne Space Marines bemalen, und dachte mir, um den Vorgang zu beschleunigen folgendes: zunächst einmal ein Zenithal Highlighting mit Schwarz und weiß auftragen, danach aber mit einer farbigen Grundierung direkt meinen Grundfarbton auftragen. Macht das Sinn? Ist das eine legitime Methode? Muss ich dabei auf irgendetwas besonderes achten?

    Mit dem Pinsel empfand ich das auftragen der Hauptfarbe als etwas müßig und würde gerne etwas „schneller“ arbeiten können dadurch 😉

    1. Halllo Zaschag,

      gern geschehen. Wenn ich Neueinsteigern den Weg ins Hobby ebnen kann, finde ich das großartig.

      Zu deiner Frage:

      Das Problem, auf das du bei deinem Vorhaben stoßen wirst, ist, dass Grundierungen aus der Dose nicht (bzw. so gut wie nicht) transparent sind. Wenn du also eine farbige Grundierung auf das Zenithal Highlight aufträgst, wirst du vom Zenithal Highlight nichts mehr sehen können. Du könntest dir also in diesem fall das Auftragen des Highlights sparen.

      Wenn du mit aufgesprühtem Zenithal Highlight arbeiten möchtest, bleiben dir letztendlich nur zwei Möglichkeiten:
      1) So, wie du es offensichtlich schon gemacht hast. Du setzt das Zenithal Highlight und trägst anschließend die (transparente) Hauptfarbe auf. Ja, mit dem Pinsel ist das etwas mühsam, aber mit etwas Übung auch keine Riesensache. Noch besser wäre für diesen Schritt ein Airbrush, aber da du gerade neu im Hobby bist, wirst du sowas wohl nicht haben. Das ist aber auch wirklich nicht zwingend nötig.
      2) Statt Schwarz und Weiß verwendest du für das Zenithal Highlight gleich deine Hauptfarbe in zwei unterschiedlichen Helligkeitsstufen, also beispielsweise Dunkelblau und Hellblau.

      1. Hi nochmal und danke für die schnelle Antwort! Eine Frage hätte ich noch zu dem von dir aufgeführten Punkt Nummer 2. Gemeint ist hier doch, das ich auch 2 Sprühfarben benutze, richtig?
        Ich habe nämlich bereits nach farbigen Primern/Grundierungen gesucht, allerdings scheint mir die Auswahl hier relativ beschränkt (Ich habe eigentlich nur die von Army Painter gefunden, und auch da ist das Angebot nicht so groß und variantenreich).

        Ist die Auswahl an farbigen Primern (zum Sprühen) wirklich so eingeengt? Gibt es da noch gute Alternativen?

        1. Hallo Zaschag!

          Ja, genau, ich habe zwei Sprühgrundierungen gemeint.

          Und ja, du hast Recht: Die Auswahl ist beschränkt. Aus diesem Grund müsstest du in diesem Fall ggf. auf zwei verschiedene Marken zurückgreifen.

          Letztendlich ist es ja so, dass vor allem der dunklere Ton tatsächlich eine Grundierung darstellen sollte oder zumindest eine Farbe sein sollte, die noch gut genug auch als Grundierung funktioniert. Die Highlightfarbe muss dann nicht zwingend eine „richtige“ Grundierung sein und kann auch eine „normale“ Farbe sein. In jedem Fall solltest du aber Sprühfarben verwenden, die für unser Hobby bzw. allgemein für den Modellbau gedacht sind. Baumarktfarben können für Miniaturen zu grob sein und Details verdecken.

  12. Kann ich auch durchsichtig grundieren? Oder nur washen, ohne Grundierung, hält das, wenn es versiegelt wird?
    Ich will ein Brettspiel bemalen, bei dem ein Teil der Minis normal bemalt werden, bei einigen ist es aber spieltechnisch wichtig, dass die Ursprungsfarbe erhalten bleibt. Diese will ich nur waschen, um sie etwas plastischer zu machen. Irgendeine Idee?

    1. Hallo Sandra,

      das Washen einer nicht grundierten Figur müsste eigentlich klappen, wenn man die Figur anschließend mit einem Lack versiegelt. (Vorher würde ich sie abwaschen.) Ich habe das zwar selbt noch nicht ausprobiert, aber da die Farbe ja eigentlich nur in den Vertiefungen halten muss, sollte das eigentlich klappen.

      Wenn das Wash auch die Flächen etwas einfärben soll, würde ich persönlich vermutlich zuerst eine Schicht farblosen Sprühlack auf die Mini geben (Seidenmatt oder Matt), dann washen und dann noch mal lackieren. Auf diese Weise haben die Farbpartikel des Wash etwas (= die Mattpartikel), an dem sie sich festhalten können.

      Viele Grüße!

  13. Hallo!
    Ich bin neugierig, was du zum Thema „Miniaturen in Seifenlauge waschen vorm Grundieren“ sagst. Da liest man ja sehr unterschiedliche Dinge im Netz. Ich meine das jetzt auf Plastik-Miniaturen bezogen, wie z.B. von GW. Einige schreiben, das sei notwendig wegen der Trennmittel beim Produktionsprozess, andere schreiben, es kämen da gar keine Trennmittel zum Einsatz und es sei einfach nur überflüssig. Wie ist deine Erfahrung?

    Liebe Grüße,
    Sven

    1. Hallo Sven, frohes Neues!

      Das Waschen von Plastikminiaturen halte ich für überflüssig. Wie du es bereits schreibst, ist auch mein Wissensstand, dass für die Plastikminiaturen kein Trennmittel benötigt wird. Ich selbst wasche meine Plastikminis nicht und hatte damit auch noch nie Probleme

      Anders sieht es mit Resinmodellen aus. Diese wasche ich tatsächlich, da auf ihnen wirklich Trennmittelrest verblieben sein könnten.

      Viele Grüße!

  14. Hi,

    bezüglich der Grundierung mittels Spraycans.
    Bei den Dosen von Vallejo steht, das der Inhalt 400 ml sein sollen.

    Ich hatte dann mal ne Dose Hobby Paint Grey von Vallejo geholt und diese hatte nicht mal gereicht um die Teile einer Figur zu grundieren. Es war ein kleineres Modell und hatte vllt. 200-300 Teile.

    Das kann doch nicht sein das ich für 12 € ne Dose hole, die nicht mal für ein Modell reicht?
    Sind da nur 100 ml Farbe und 300 ml Treibgase drinn oder was?

    Ich habe immer nur kurze Sprühstöße abgegeben, das Ergebnis ist auch super aber die Menge irritiert mich aber ungemein.

    Wie sind deine Erfahrungswerte? Wie lange haben bei dir die Dosen gehalten?

    Ich wollte eigentlich weg von der Airbrush, weil es aus Zeitgründen einfacher ist, einfach ne Dose zu benutzen. Die 200 ml Airbrush Grundierung von Vallejo, hat für etliche Modelle gereicht.

    Viele Grüße.

    1. Hallo Marcel,

      bitte entschuldige die etwas verzögerte Antwort. Ich bin gerade im Urlaub und gucke deswegen gerade nicht täglich nach Nachrichten.

      Also mit dem Inhalt einer Dose kommt man schon eine Weile aus. Wie viel Modelle genau man schafft, hängt natürlich von den Modellen und dem eigenen Vorgehen ab. Du schreibst, dass dein Modell aus 200-300 Teilen besteht. Wenn du diese wirklich alle einzeln grundieren würdest (wovon ich nicht ausgehe), also so, dass du mit einem Sprühstoß auch wirklich immer nur ein Teil triffst, dann kann das mit einer Dose schon knapp werden. Wenn du aber die Teile gruppenweise vorbereitest (oder gar noch im Gussrahmen grundierst), dann sollte eine Dose eigentlich locker reichen.

      Es ist aber auf jeden Fall so, dass Airbrushgrundierung ergiebiger ist, da sie feiner aufgetragen wird und auch weniger neben die Modelle geht.

      Viele Grüße!

      1. Hi,

        vielen Dank für die Rückmeldung.

        Autsch, ich habe das genauso gemacht, also jedes Teil einzeln besprüht … so wie ich es von der Airbrush halt kenne 😳

        Beim sprayen dachte ich mir schon, ob das wohl reicht, bei der Menge die mit jedem Sprüßhstoß rauskommt.

        Im Gegensatz zum Airbrushen bin ich als Can-User ein totaler Noob.
        Daher danke für die Tipps, ich wäre da zunächst gar nicht drauf gekommen die Teile zusammen zu besprühen oder im Rahmen.

        Ich werde das demnächst mal testen.

        Viele Grüße und weiterhin einen schönen Urlaub.

        1. Hallo Marcel,

          ah, alles klar.

          Ich nehme mir oft ein Brett, eine Leiste oder Ähnliches und fixiere die Einzelteile mit Patafix darauf. Beim Sprühen ziehe ich dann ganz schnell mit der Dose an der Leiste entlang – also wirklich zügig mit einem ganz kurzen Sprühstoß. Dadurch verhindert man, dass die Teile zu viel Farbe abbekommen und trifft auch gleichzeitig viele Bauteile auf einmal.

          Viel Erfolg beim weiteren Ausprobieren!

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